Luftangriff

Polit-Führer der Tamilen-Rebellen getötet

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Schwerer Schlag gegen die tamilischen Rebellen: Die Armee hat den politischen Führer bei einem Luftangriff getötet.

Der politische Führer der tamilischen Rebellen auf Sri Lanka ist bei einem Luftangriff getötet worden. Wie die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) berichteten, erfolgte der Angriff am Freitag gegen 6.00 Uhr (Ortszeit). Die Luftwaffe teilte mit, Geheimdienstquellen hätten den Tod von S. P. Tamilselvan bestätigt. Ziel des Angriffs war ein Treffen führender Mitglieder der Rebellenbewegung LTTE, die für die Unabhängigkeit der tamilischen Minderheit bzw. eine weitreichende Autonomie im Norden und Osten des mehrheitlich von Singhalesen bewohnten Sri Lanka kämpft.

Bislang schwerster Schlag
Beobachter sprachen von dem bisher schwersten Schlag für die tamilischen Rebellen, der die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Bürgerkriegs und Frieden stark geschmälert habe. "Mit großer Trauer teilen wir dem Volk von Tamil Eelam, dem tamilischen Volk weltweit und der internationalen Gemeinschaft mit, dass heute um 6.00 Uhr (...) das Oberhaupt des politischen Flügels unserer Organisation, Brigadegeneral S. P. Tamilselvan, bei einem Bombardement der srilankesischen Luftwaffe getötet wurde", erklärten die Rebellen auf ihrer Internetseite. Mit ihm seien mehrere andere Offiziere der Separatisten ums Leben gekommen. Der Angriff trug sich demnach in der nördlichen Stadt Kilinochchi zu, wo der politische Flügel der LTTE seinen Sitz hat.

Tamilselvan war bei früheren Gesprächen mit der srilankesischen Regierung im Oktober 2006 Verhandlungsführer der LTTE. Er leitete auch die Kontakte der LTTE zu norwegischen Friedensunterhändlern und Journalisten, während sich der Anführer der Rebellengruppe, Velupillai Prabhakaran, in den vergangenen Jahren so gut wie nie in der Öffentlichkeit zeigte.

LTTE als Terrororganisation eingestuft
"Der Verlust von Tamilselvan auf diese Art und Weise wäre ein sehr großer Dämpfer für jede Hoffnung auf Friedensgespräche in der nahen Zukunft, die sich aber so und so nicht abgezeichnet haben", sagte Jehan Perera von der unparteiischen Interessengruppe National Peace Council. "Er (der Verlust, Anm.) macht das Bild nur noch düsterer." Die LTTE ist vielfach als Terrororganisation eingestuft, so auch von der EU und den USA.

Die Befreiungstiger kämpfen seit fast 25 Jahren für ihre Ziele und kontrollieren Teile des Nordens der Insel Ceylon. Nach einer vorübergehenden ruhigeren Phase nach einem 2002 geschlossenen Waffenstillstand eskalierte die Gewalt auf der vom Tsunami betroffenen Urlaubsinsel seit Ende 2005 wieder. Rund 70.000 Menschen sind dort seit 1983 durch Gewalt gestorben, allein in den vergangenen 20 Monaten waren es mehr als 5.000 Menschen.

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