Komplizen

Portugal half USA bei Guantanamo-Transporten

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Ohne die Hilfe Portugals wäre es für die USA vermutlich nicht möglich gewesen, 728 Gefangene nach Guantanamo zu bringen.

Portugal soll die USA Menschenrechtlern zufolge maßgeblich dabei unterstützt haben, Terrorverdächtige ins das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo zu bringen. Fast alle der Insassen des Lagers in dem US-Militärstützpunkt auf Kuba sollen durch das Staatsgebiet oder den Luftraum Portugals geflogen worden sein, erklärte die britische Organisation Reprieve am Dienstag. Dabei handele es sich um 728 von insgesamt 774 Gefangene, die in Guantanamo registriert wurden.

Flugprotokolle abgeglichen
Die Aufstellung gehe aus Flugprotokollen der portugiesischen Behörden hervor, die mit Informationen aus dem US-Verteidigungsministerium über die Ankunft der Gefangenen abgeglichen worden seien. Eine erhebliche Zahl der Gefangenen sei während der Haft gefoltert worden, bevor sie über Portugal nach Guantanamo gelangt seien.

Portugal weist Anschuldigungen zurück
"Die portugiesische Regierung muss ernsthaft in sich gehen", erklärte der für Rechtsfragen zuständige Reprieve-Direktor Clive Stafford. "Ohne eine Komplizenschaft Portugals hätte keiner dieser Gefangenen nach Guantanamo kommen können und wäre bis zu sechs Jahre lang Misshandlungen ausgesetzt gewesen." Die Regierung in Lissabon wies die Anschuldigungen zurück.

Ermittlungen eingeleitet
Der portugiesische Generalstaatsanwalt hatte vergangenes Jahr Ermittlungen zu dem Sachverhalt eingeleitet. Ein portugiesische Mitglied im Europa-Parlament hatte erklärt, mehrere entführte Verdächtige seien über Zwischenstopps auf portugiesischen Flughäfen nach Guantanamo gebracht worden.

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