Drohungen

Prodi erhielt Brief mit Pistolenkugel

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Dem italienischen Regierungschef Romano Prodi ist ein Drohbrief mit einer Pistolenkugel zugesendet worden.

Der Ministerpräsident wurde in dem anonymen Brief zum Rücktritt aufgerufen, sagte Prodis Sprecher Silvio Sircana. Er bestätigte somit die Mailänder Tageszeitung "Il Giornale", die am Donnerstag über den Drohbrief berichtet hatte.

"Prodi erhält öfters Drohungen. Wir wollen diese Vorfälle nicht dramatisieren, obwohl sie ernst zu nehmen sind. Wir wollen Debatten oder Nachahmungen vermeiden", sagte Sircana am Donnerstag.

Auch Pistolenkugel-Briefe an Staatsanwälte
Unbekannte hatten auch zwei prominenten italienischen Staatsanwälten, die heikle Ermittlungen mit politischem Hintergrund führen, Briefe mit Pistolenkugeln als Drohung geschickt. Die Drohbriefe erhielten die Mailänder Staatsanwältin Clementina Forleo und ihr Kollege von Catanzaro, Luigi De Magistris, berichteten italienische Medien am Donnerstag.

Ermittlungen in Korruptionsfall
Die beiden Ermittler stehen seit Wochen im Rampenlicht der Medien. De Magistris war kürzlich vom italienischen Justizminister Clemente Mastella von Catanzaro versetzt worden, nachdem er eine heikle Untersuchung über einen Korruptionsfall, der auch Regierungskreise betrifft, eingeleitet hatte. De Magistris war versetzt worden, nachdem er heikle Ermittlungen über Betrügereien mit EU-Geldern aufgedeckt hatte. Im Rahmen der Untersuchung waren auch Untersuchungen gegen Premierminister Romano Prodi wegen mutmaßlichen Amtsmissbrauchs in die Wege geleitet worden.

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