Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Sonntag bekundet, den Streit um das russische Einfuhrverbot für polnisches Fleisch zu beenden.
"Lasst einig sein, dass wir nicht gegen eine Einigung sind", sagte Putin vor Journalisten nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin und EU-Ratsvorsitzenden Angela Merkel am Sonntag im Schwarzmeer-Ort Sotschi.
Direkte Gespräche mit Polen
Putin glaubt nach eigenen Worten
an eine Beilegung des Streits auf bilateraler Ebene durch direkte Kontakte
zwischen russischen Veterinärbehörden und der polnischen Fleischindustrie.
Merkel räumte ein, dass das Problem rund um das Import-Embargo "nicht
geregelt" sei. Sie hoffte auf einen Beginn der Verhandlungen über ein neues
Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Russland vor dem Ende der
deutsche EU-Ratspräsidentschaft Ende Juni.
Polen blockiert EU-Verhandlungen mit Russland
Polen blockiert das
EU-Mandat für die Verhandlungen mit Moskau über das Partnerschaftsabkommen
wegen des Einfuhrverbots. Warschau stellt dessen Aufhebung zur Bedingung für
ein Grünes Licht. Die bestehende Partnerschaft läuft in Kürze aus, es
betrifft Bereich wie Energie, Handel, Menschenrechte und
Rechtsstaatlichkeit. Moskau drohte mit einem Boykott von Fleisch aus der
gesamten EU aus Bedenken über Importe aus den neuen Mitgliedstaaten Rumänien
und Bulgarien. Ebenso wie im Fall Polens argumentierte Russland mit der
schlechte Qualität und mangelnder tierärztlicher Kontrolle.
Putin erhofft sich bessere Beziehungen zum Westen
Durch den
deutschen EU-Ratsvorsitz und die deutsche Präsidentschaft im Kreis der
sieben wichtigsten Industriestaaten und Russlands (G-8) heuer erhofft sich
Putin bessere Beziehungen zum Westen. Angesichts der "guten Beziehungen zu
Deutschland erwarten wir sehr, dass Ihre Präsidentschaft uns dabei helfen
wird, Beziehungen zu anderen Ländern und zur Organisation als ganzes
aufzubauen", sagte er. Merkel wollte noch am Abend nach Berlin zurückfliegen.