Ein britisches Gericht hat die Freilassung eines radikalen Islamisten angeordnet, der als Botschafter des islamistischen Terroristenführers Osama bin Laden in Europa galt.
Die Entscheidung stieß am Dienstag in London auf klare Ablehnung. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte Innenministerin Jacqui Smith. Die Sicherheit des Landes werde trotz der ungewollten Freilassung Abu Qatadas (Abu Katada) gewährleistet bleiben. Das Gericht habe ihm zumindest strenge Auflagen verordnet, sagte Smith.
Entscheidung soll überprüft werden
Die Regierung lasse
die Entscheidung vor dem dem House of Lords überprüfen, kündigte Smith an.
Der 47-jährige Palästinenser unterhielt britischen Angaben zufolge
Verbindungen mit dem "Schuhbomber" Richard Reid und Zacarias Moussaoui, dem
einzigen in den USA wegen der Anschläge vom 11. September 2001 verurteilten
Terroristen.
Abschiebe-Versuch scheiterte
Abu Qatada wurde unter strengen
Auflagen freigelassen. Er wird weiter unter Polizeibeobachtung stehen. Unter
anderem darf er in seinem Haus kaum Besuch empfangen, keine Veranstaltungen
besuchen, kein Mobiltelefon besitzen und muss seinen Pass abgeben. Er war im
Oktober 2002 festgenommen worden. Der Versuch, ihn nach Jordanien
abzuschieben, wo er rechtskräftig verurteilt ist, scheiterte aber zuletzt.