Ungarn-Krise

Reaktionen auf die Ausschreitungen

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Der ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany hat nach den gewalttätigen Protesten gegen seine Regierung einen Rücktritt abgelehnt.

Ferenc Gyurcsany
Gyurcsany will die Reformen, die er im Frühjahr begonnen habe, noch stärker vorantreiben, sagte der sozialistische Regierungschef am Dienstag vor Journalisten im Parlament. Die Unruhen zeigten, dass die Politiker seit dem Ende des Kommunismus eine besondere Verantwortung hätten.

Finnischer EU-Ratspräsident
Der finnische Ministerpräsident und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Matti Vanhanen hat die gewalttätigen Proteste in der ungarischen Hauptstadt Budapest als "innere Angelegenheit" Ungarns bezeichnet. Vanhanen sagte, ein Einschreiten der Europäischen Union sei nicht geplant. Er verwies auf den Grundsatz, dass derartige Probleme von den einzelnen Mitgliedstaaten selbst gelöst werden müssten. Der finnische Regierungschef meinte weiter, er gehe davon aus, dass auf parlamentarischer Ebene in Ungarn eine Lösung der Situation gefunden werde. Nach Auskunft von Vanhanen-Sprecherin Sanna Kangasharju ist keine weitere Stellungnahme der EU-Ratspräsidentschaft geplant.

Reaktionen der Börse
Die Budapester Börse hat nach den gewalttätigen Protesten gegen die sozialistisch-liberale Regierung in Ungarn den Handel am Dienstag mit Verlusten begonnen. Der Leitindex BUX fiel um 1,13 Prozent oder 260,80 Zähler auf 22. 677,17 Punkte. "Innenpolitische Spannungen drücken dem Handel am Dienstag ihren Stempel auf", erklärte die ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Analysten erwarten eine weitere Abschwächung am Aktienmarkt. Jozsef Miro, Analyst der Erste Bank Investment AG, betont, es seien keine bedeutenden Kapitalmarktnachrichten zu erwarten. Es könnten aber die innenpolitischen Ereignisse, die Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in der vergangenen Nacht, einen negativen Einfluss ausüben.

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