Kolumbien

Rebellen wollen Hollywood-Stars als Vermittler

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Die FARC bittet Oliver Stone, Michael Moore und Denzel Washington um Hilfe bei einem Gefangenenaustausch.

Einen ungewöhnlichen Vorschlag zur Konfliktbeilegung haben die linksgerichteten kolumbianischen FARC-Rebellen gemacht. Der Schauspieler Denzel Washington sowie die Filmemacher Oliver Stone und Michael Moore sollen als Vermittler im Streit um den Gefangenenaustausch mit der kolumbianischen Regierung tätig werden, heißt es in einem an die Hollywood-Stars geschickten Schreiben der FARC. Die Rebellen halten auch drei US-Bürger gefangen. Sie wollen ihre Geiseln im Austausch für gefangene Mitstreiter freilassen.

"An das Volk der Vereinigten Staaten, wir bitten um eure wie immer große Solidarität, damit ihr auf Präsident Bush und seine Regierung Druck ausübt, einen Gefangenenaustausch in Kolumbien zu unterstützen" , so das Schreiben von FARC-Chefsprecher Raul Reyes. Die kolumbianische Regierung hatte bereits in Aussicht gestellte Verhandlungen über den Austausch wieder abgesagt. Der Brief wurde auch an die linksgerichteten US-Wissenschaftler Noam Chomsky, James Petras und Angela Davis geschickt. Vorerst war keine dieser Personen oder einer ihrer Vertreter für eine Stellungnahme zu erreichen.

60 Prominente oder Ausländer gefangen
Die drei US-Geheimdienstmitarbeiter Thomas Howes, Keith Stansell und Marc Gonsalves waren von den Rebellen im Februar 2003 im Süden Kolumbiens gefangen genommen worden, als ihr Kleinflugzeug abstürtzte. "Sie sind die einzigen nordamerikanischen Gefangenen auf der Welt, die sich am Leben befinden" , sagte Reyes. Die von der US-Regierung als Terrororganisation eingestufte FARC hält insgesamt etwa 60 Prominente oder Ausländer gefangen, darunter auch die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Sie wollen sie nur im Gegenzug für 600 Rebellen freilassen, die in kolumbianischen Gefängnissen sitzen.

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