Wegen schwerer Kämpfe im Sudan bringt das UNHCR Tausende Flüchtlinge in den Tschad. Dort stehen sie unter österreichischem Schutz.
Aus der sudanesischen Krisenregion Darfur werden neue schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen gemeldet. Das UNO-Flüchtlingskommissariat UNHCR hat daher mit der Umsiedelung Tausender Flüchtlinge in den benachbarten Tschad begonnen. Die dortigen Flüchtlingslager werden unter anderem von österreichischen EUFOR-Soldaten vor Rebellenangriffen geschützt.
EUFOR gerüstet
Das rund 120 Mann starke
Bundesheer-Kontingent in Abéché ist auf den neuerlichen Flüchtlingszustrom
in die Auffanglager gut vorbereitet. „Wir fahren besonders viele
Patrouillen, berichtete der österreichische EUFOR-Sprecher Wolfgang
Schneider gegenüber ÖSTERREICH. Die Kontakte der Soldaten zur lokalen
Bevölkerung seien mittlerweile sehr gut, Schneider: „Die Aufklärungsarbeit
der EUFOR über den humanitären Zweck der Mission trägt sichtbar Früchte.“
Kämpfe
Ein UNHCR-Team berichtete am Dienstag von
Bombenangriffen auf der sudanesischen Seite der Grenze, südöstlich des
tschadischen Grenzortes Birak. Dort warten weitere 8.000 Flüchtlinge auf
eine Fluchtmöglichkeit in den Tschad. „Der Transport der unterernährten
Menschen in die Lager muss vor dem Beginn der Regenzeit abgeschlossen sein.
Uns bleiben nur noch zwei Monate, dann sind Orte wie Birak von der Außenwelt
abgeschnitten“, erklärte Catherine Huck, UNHCR-Chefkoordinatorin für den
Tschad.
Bis zu 300.000 Tote. Die UNO berichtigte indes die Zahl der geschätzten Opfer im Darfur-Konflikt auf 300.000. Bislang waren die Experten der Vereinten Nationen von 200.000 Toten ausgegangen.