Russland und die Ukraine haben ihren Gasstreit vorerst beigelegt. Die Gashähne sind wieder voll aufgedreht.
Zwei Tage nachdem Russland die Lieferungen an den Nachbarn schrittweise halbiert hatte, sei der Gashahn wieder voll aufgedreht, so die Agentur Interfax. Auch der Transit für die europäischen Verbraucher laufe in vollem Umfang, fügte Kuprijanow hinzu. Die Europäische Union hatte zuvor mitgeteilt, es sei bisher wegen des Gasstreits zu keinen Lieferengpässen gekommen.
Ukraine bezahlt Schulden
Gazprom-Chef Alexej Miller habe sich in
einem Telefonat mit dem Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogas, Oleg
Dubina, darauf geeinigt, wie die bis 1. März aufgelaufenen ukrainischen
Schulden gegenüber Gazprom beglichen werden sollten. Die Verhandlungen über
die weitere Zusammenarbeit würden fortgesetzt. "Die Probleme bei der
Gaslieferung aus Russland werden gelöst werden", sagte Kuprijanow.
Russland hatte mit Hinweis auf ukrainische Schulden seine für das Nachbarland bestimmten Gaslieferungen seit Wochenbeginn schrittweise auf die Hälfte reduziert. Nach unterschiedlichen Angaben geht es um mehrere hundert Millionen bis eine Milliarde Euro Schulden. Zudem sind Zwischenhändler mit Gazprom-Beteiligung den Ukrainern ein Dorn im Auge. Die beiden Staatsunternehmen Gazprom und Naftogaz reichten, um die Gaslieferungen zu regeln, bekräftigte die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko am Mittwoch.
Präsident Viktor Juschtschenko übte deutliche Kritik an Timoschenko. Die jüngste Entwicklung in der Gasfrage zeige, dass "die Regierung unzureichend und nicht verhältnismäßig" vorgegangen sei, hieß es in einer am Mittwoch in Kiew veröffentlichten Erklärung. Timoschenko wurde vom Staatschef angewiesen, "sofort die Gasverhandlungen mit Russland weiterzuführen".
Ukraine wichitg für europäische Gasversorgung
Anfang
2006 hatte Gazprom der Ukraine für einige Tage den Gashahn zugedreht.
Daraufhin kam auch in der EU vorübergehend weniger Gas an. Moskau
beschuldigte die Ukraine damals, Gas aus den Transitleitungen abgezapft zu
haben.
Der ukrainische Versorger Naftogaz hatte vor der Einigung gedroht, der Transit nach Westeuropa werde nur so lange gewährleistet, wie die Versorgung der Ukraine gesichert sei. Durch die Ukraine fließen 80 Prozent des für die EU bestimmten russischen Gases.