Galgen

Saddam droht ein qualvoller Tod

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Die in islamischen Ländern übliche Methode des Hängens führt zu einem grausamen, minutenlangen Todeskampf.

Die irakische Regierung will das Todesurteil gegen den ehemaligen Machthaber Saddam Hussein rasch vollstrecken. Die Hinrichtung solle "so bald wie möglich" stattfinden, sagte ein Sprecher der schiitischen Dawa-Partei von Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Donnerstag.

Frist von 30 Tagen
Hussein wird Regierungsvertretern zufolge womöglich doch nicht bereits im Jänner gehängt. Damit würde die gerichtliche Anweisung missachtet, nach der die Todesstrafe innerhalb von 30 Tagen nach Bestätigung durch das Berufungsgericht vollstreckt werden muss. Sein Ministerium werde die Strafe auf keinen Fall innerhalb der kommenden vier Wochen ausführen, sagte ein führender Mitarbeiter des Justizministeriums.

Der Gerichtssprecher sagte, es gebe ein Missverständnis bei der 30-Tage-Regel und Saddam werde möglicherweise erst im Februar oder später gehängt. Nach Verstreichen der 30 Tage dürfe das Justizministerium entscheiden, wann es die Strafe ausüben will.

Todesurteil bestätigt
Saddam war Anfang November wegen eines Massakers an Schiiten vor 25 Jahren zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Das Sondertribunal warf ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Ein Berufungsgericht hatte am Dienstag einen Einspruch Saddams gegen sein Todesurteil abgewiesen.

Bis zur Vollstreckung des Urteils wird Saddam weiterhin in einem Geheimversteck nahe Bagdad festgehalten. Laut britischen Medien hat er sich als Henkersmahlzeit Pizza oder Hamburger gewünscht. Dem Ex-Diktator steht ein langsamer und qualvoller Tod bevor. Wie in islamischen Ländern üblich, wird das Seil am Galgen besonders kurz und stramm angelegt. Wenn dann die Falltür wegklappt, reicht das Gewicht des Verurteilten nicht aus, um diesem das Genick zu brechen. Es folgt ein bis zu drei Minuten andauernder Todeskampf.

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