Volksgruppen

Saddam will Versöhnung aller Iraker

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Der zum Tode verurteilte irakische Ex-Präsident Saddam Hussein hat die verschiedenen Volksgruppen im Irak zur Versöhnung aufgerufen.

"Ich appelliere an die Araber und Kurden im Irak, sich zu vergeben, zu versöhnen und die Hände zu reichen", sagte Saddam Hussein am Dienstag vor dem Sondertribunal in Bagdad, wo ihm der Prozess wegen Völkermordes an den nordirakischen Kurden gemacht wird.

Land gespaltener als zuvor
Nach dem Sturz Saddams Husseins vor rund dreineinhalb Jahren durch US-geführte Truppen ist das Land gespaltener als zuvor. Besonders Schiiten und Sunniten bekämpfen sich. Auch die Regierungsbildung hatte sich monatelang hingezogen, unter anderem weil sich Schiiten, Sunniten und Kurden nicht auf die Besetzung wichtiger Posten einigen konnten.

Saddam Hussein ist wegen der so genannten "Operation Anfal" angeklagt, bei der 1987/88 rund 180.000 Kurden getötet wurden, die meisten waren Zivilisten. Eine der berüchtigtsten Aktionen war der Angriff mit Nervengas auf das kurdische Dorf Halabja, bei dem 5000 Menschen innerhalb weniger Stunden starben. "Al-Anfal" bedeutet "Kriegsbeute" und ist der Name der 8. Sure des Koran.

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