Nahe des Elysses wurde ein Haus aus Protest gegen die Wohnungsnot besetzt.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat neue Nachbarn: Aus Protest gegen die Wohnungsnot haben mehrere Pariser ein achtstöckiges Gebäude in der Nähe des Elysees besetzt. Auch Oppositionspolitiker ließen sich am Freitag dort blicken und sprachen den Mitgliedern der Gruppe "Jeudi Noir" ihre Solidarität aus. "Die Wohnungsnot ist heute das wichtigste Problem der jungen Generation", betonte die sozialistische Abgeordnete Aurelie Filipetti. Das Gebäude, das dem Versicherungskonzern Axa gehört, steht seit 2006 leer. Axa verzichtete bisher auf eine Klage gegen die knapp 30 Besetzer, die sich Ende Dezember dort eingenistet haben.
Mehr Sozialwohnungen, niedrigere Mieten
Die meisten von ihnen sind Studenten oder Arbeitslose. "Von der achten Etage aus haben wir einen guten Blick auf den Elysee", sagte eine von ihnen der Zeitung "Le Parisien". Die Aktivisten von "Jeudi Noir" machen seit mehreren Jahren mit spektakulären Hausbesetzungen auf die miserablen Zustände auf dem Pariser Wohnungsmarkt aufmerksam. Sie fordern mehr Sozialwohnungen und niedrigere Mietpreise. 2009 hatten Mitglieder von "Jeudi Noir" ein historisches Gebäude auf dem Pariser Place des Vosges besetzt. Im vergangenen Oktober hat die Polizei das Gebäude nach langen Verhandlungen mit der Besitzerin schließlich geräumt.