Die Staatschefs fordern "Zuckerbrot und Peitsche" für Burma und fordern das Regime auf, "einen echten Dialog zu beginnen."
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister Gordon Brown haben die Weltgemeinschaft zur Mobilisierung für Burma aufgerufen. "Es ist Zeit, dass das Regime einen echten Dialog beginnt", erklärten beide Politiker in einem Beitrag für die "International Herald Tribune" (Paris, Samstag). Burma müsse freien Zugang zur Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gewähren und dem UN-Sondergesandten Ibrahim Gambari völlige Handlungsfreiheit geben.
NGO's berichten von 100 Toten bei Massenprotesten
Die
Militärjunta in dem südostasiatischen Land hatte Ende September von
buddhistischen Mönchen angeführte Massenproteste gewaltsam beendet. Dabei
wurden nach offiziellen Angaben 15 Menschen getötet.
Nichtregierungsorganisationen berichteten von mehr als 100 Toten.
"Zuckerbrot und Peitsche"
Burma sei in einer "Spirale
der Armut und Revolte", schrieben Sarkozy und Brown. "Die beste Art, einen
positiven Wandel zu ermutigen, ist nach unserer Ansicht die Methode von
'Zuckerbrot und Peitsche': Die Verbindung einschränkender und gezielter
Maßnahmen mit der Erleichterung dieser Maßnahmen und der Perspektive einer
umfassenden ökonomischen Initiative." Es gehe auch um Burmas Nachbarstaaten,
die Probleme mit Flüchtlingen und Drogenhandel hätten.
Rückkehr ins Mittelalter
"Während die anderen Länder der
Region in das numerische Zeitalter voranschreiten, läuft Burma Gefahr, ins
Mittelalter zurückzukehren", hieß es. Ziele des Dialogs müssten "Versöhnung
und realer politischer Wandel" sein. "Selbst wenn die Militärdiktatur enden
soll, so müssen die Streitkräfte doch weiterhin eine wichtige Rolle in der
künftigen Regierung spielen, wie das Aung San Suu Kyi selbst anerkannt hat."