Weltklimagipfel

Schnee auf dem Kilimandscharo bald Vergangenheit

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Der Schnee auf dem Kilimandscharo könnte bald Vergangenheit sein.

Die Eiskappe auf dem höchsten Berg Afrikas hat seit 1912 nicht weniger als 82 Prozent ihres Volumens verloren, der Rest könnte in 15 Jahren weggeschmolzen sein. Darauf machten Wissenschafter anlässlich des am Montag begonnenen UNO-Klimagipfels in der kenianischen Hauptstadt Nairobi aufmerksam.

Düstere Prognosen für Afrika
Und mit dem Gletscher auf dem Kilimandscharo verschwinden auch die Wasserressourcen der Menschen, die am Fuße des knapp 5.900 Meter hohen Bergs von Landwirtschaft und Viehzucht leben. Das ist allerdings nur eines der Probleme, die sich für den ärmsten Kontinent aus den Folgen des globalen Klimawandels ergeben.

UNO-Experten sehen die Zukunft Afrikas schwarz, wenn es in Sachen Erderwärmung zu keiner Trendumkehr kommt. Die Durchschnittstemperatur in Afrika ist im vergangenen Jahrhundert um 0,7 Grad gestiegen, bis 2100 könnte es zu einem Anstieg von zwei bis sechs Grad kommen.

70 Mio. Menschen in Hochwassergebieten
Küstengebiete: Durch den Anstieg des Meeresspielgels - bedingt durch das Abschmelzen von Eismassen - werden im Jahr 2080 rund 70 Millionen Menschen in Hochwasserrisikozonen leben. 1990 war es eine Million. 30 Prozent der Infrastruktur in Küstengebieten wären bedroht.

Artenvielfalt: 80 bis 90 Prozent der Gebiete, in denen insgesamt mehr als 5.000 Pflanzenarten vorkommen, sind bedroht. 2085 könnten 25 bis 40 Prozent der Flächen unfruchtbar sein. Betroffen ist auch die Landwirtschaft, von der rund drei Viertel der Bevölkerung leben.

Malaria: Die Krankheit kam in Kenia einst nur im Tiefland vor, weil es den Anopheles-Mücken, welche die Infektion übertragen, im Hochland einfach zu unwirtlich war. Das hat sich geändert. In der Region um den Mount Kenia, im Distrikt Kirinyaga, wurden 2005 mehr als 333.000 Malaria-Fälle registriert, wie die Tageszeitung "Nation" unter Berufung auf einen lokalen Mediziner berichtete. 1996 waren es knapp 200.000 gewesen. Malaria verschlingt in Afrika 40 Prozent aller Gesundheitskosten.

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