Dem Bruder von Bundeskanzler Scholz dürfte sein Wahlkampfslogan "Respekt für Dich" (Mindestlohn von 12 Euro die Stunde) wohl reichlich egal sein. In seiner Uni-Klinik lässt er angehende Ärzte während des praktischen Jahres unbezahlt arbeiten.
"Respekt für Dich". So lautete er Wahlkampfslogan von Olaf Scholz (64). Damit versprach er einen Mindestlohn von 12 Euro die Stunde.
Für seinen Bruder, Prof. Jens Scholz (63) sollen aber andere Regeln gelten.
Dieser ist nämlich Chef des Uni-Klinikums Schleswig-Holstein (UKSH).
Und ausgerechnet er soll nun Medizinstudenten während ihres praktischen Jahres, schlicht und einfach gesagt: Nicht bezahlen. Während dieses Jahres, dabei geht um den letzten Abschnitt des Medizin-Studiums, übernehmen Studenten in der Praxis ärztliche Aufgaben, helfen mit, sind teilweise sogar bei Operationen dabei und vieles mehr.
Natürlich unter Aufsicht. Trotzdem ist zu erwähnen, dass die Studenten ein Jahr lang Vollzeit arbeiten, teilweise auch nachts und an Wochenende.
Eine gesetzliche Verpflichtung zur Bezahlung von Studenten besteht während des praktischen Jahres nicht, trotzdem zahlen viele Kliniken ihren sogenannten "PJlern" eine Aufwandsentschädigung von bis zu 600 Euro monatlich.
Nicht aber so in der Uni-Klinikums Schleswig-Holstein. Denn der Kanzler-Bruder Jens Scholz zahlt den angehenden Ärzten nicht einen einzigen Cent.
Jetzt sollen auch noch die Boni der UKSH reduziert werden: Denn während sich die Medizin-Studenten bis vor kurzem noch zumindest frei an der Salatbar der Kantine bedienen durften, wurde nun eine Obergrenze von 600 Gramm für den Salat pro Person eingeführt.
So hätte man wohl eine ausgewogene Gleichbehandlung wieder hergestellt. Denn es soll etliche Beschwerden von Mitarbeitern gegeben haben, die sich wohl wegen der übertriebenen Bedienung von Studenten an der Salatbar, benachteiligt gefühlt hätten.
Der Bundesvertretung der Medizinstudenten in Deutschland (BVMD) reicht es nun. Es kann nicht sein, dass sich Studenten teilweise während dieser Zeit teilweise Kredite aufnehmen müssen, um zu überleben.
„Die Kliniken werden damit ihrer sozialen Verantwortung nicht gerecht.“, kritisiert eine BVMD-Sprecherin gegenüber der "Bild".
Nun ja, "Respekt für dich" stellt man sich eigentlich anders vor.