Freispruch

Schuhwurf von Camebridge ohne Folgen

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Der deutsche Student hatte den chinesischen Regierungschef mit einem Schuh beworfen. Er wurde ncht schuldig gesprochen, aber verwarnt. Sogar der Regierungschef selbst hatte sich für Gnade ausgesprochen.

Im Prozess gegen den deutschen Schuhwerfer von Cambridge ist der angeklagte Student freigesprochen worden. Nach zweitägiger Verhandlung sah das Gericht keine ausreichenden Beweise für den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, dass der Student mit seinem Schuhwurf auf den chinesischen Regierungschef Wen Jiabao die Grenze des erlaubten Protestes überschritten hatte.

Verwarnung
Die Anklage hatten dem Mann Störung der öffentlichen Ordnung, Beleidigung und Aufruf zur Gewalt vorgeworfen. Der Richter gab dem Deutschen aber eine Warnung mit auf dem Weg: "Sie verlassen das Gericht mit einem Freispruch, aber mit einer Verwarnung für Ihr künftiges Verhalten."

Aus Protest gegen die Menschenrechtspolitik Chinas hatte der in Ostdeutschland geborene Mann eine Rede Wen Jiabaos lautstark unterbrochen und seinen Turnschuh auf den Regierungschef geworfen, ihn aber verfehlt. Gewalt als Motiv hatte der Angeklagte während der Verhandlung bestritten. "Ich wollte symbolisch gegen die Anwesenheit des chinesischen Ministerpräsidenten protestieren. Und ich wollte Solidarität mit den Menschen in China zeigen, die in der Rede nicht vorkamen."

Bei seiner Tat hatte er sich nach eigenen Angaben von dem Protest eines irakischen Fernsehreporters inspirieren lassen, der bei einer ähnlichen Attacke seine Schuhe auf den früheren US-Präsidenten George W. Bush in Bagdad geworfen hatte.

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