Christoph Blocher überstand den Test unbeschadet. Er wollte wissen, wovon er spricht.
Der Schweizer Polizei- und Justizminister Christoph Blocher hat sich mit einer Elektroschockpistole, einem sogenannten Taser, beschießen lassen, um die Wirkung am eigenen Leib zu erfahren. Offensichtlich hat er diesen Selbstversuch unbeschadet überstanden. Publik gemacht hat diesen ungewöhnlichen Test am Montagabend Beat Hensler, Kommandant der Kantonspolizei Luzern und Präsident der Schweizerischen Konferenz der Polizeikommandanten, in der Sendung "10 vor 10" des Schweizer Fernsehens.
Taser auch bei Abschiebungen?
Blocher habe ihm einmal bei einem
Mittagsgespräch die Vorzüge des Geräts erklärt und habe dabei gesagt, er
habe dieses selber an sich schon ausprobieren lassen. "Er hat sich also mit
einem Taser beschiessen lassen, und er hat es offensichtlich unbeschadet
überstanden." Blocher habe ihm, Hensler, gesagt, er habe im Zusammenhang mit
dem Zwangsanwendungsgesetz wissen wollen, wovon er spreche. Anfang Oktober
hatte der Nationalrat bei der Verabschiedung des Gesetzes entschieden, auch
Elektroschockpistolen zuzulassen. Der Ständerat (Kantonalvertretung) wird
sich noch dazu äußern; seine Kommission (Ausschuss) ist gegen Taser.
Regierung gegen Taser, Blocher dafür
Auch die
Bundesregierung hat sich bisher in ihrer Botschaft gegen die Taser
ausgesprochen, aber nicht Blocher. Der Taser steht derzeit in der Schweiz
nur speziellen Polizeieinheiten zur Verfügung.