Affäre

Sex-Senator Craig bleibt im Amt

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Der Richter hält Craigs Geständnis in der "Toiletten-Affäre" aufrecht. Dieser widerrief seine Rücktrittserklärung und bleibt weiter im Amt.

Der in einer Sex-Affäre bloßgestellte US-Senator Larry Craig will trotz einer juristischen Niederlage in seinem Kampf um Rehabilitierung weiter im Amt bleiben. Ein Richter im Bundesstaat Minnesota lehnte am Donnerstag Craigs Antrag ab, sein Schuldeingeständnis in der "Toiletten-Affäre" für ungültig zu erklären. Craig widerrief daraufhin seine Rücktrittsankündigung, die er im Vormonat für den Fall einer Niederlage vor dem Gericht abgegeben hatte. Er wolle die restlichen 15 Monate seiner Amtszeit als Vertreter des Staates Idaho im Senat zu Ende führen, dann aber nicht zur Wiederwahl antreten, erklärte der Republikaner. Führende Parteikollegen kritisierten Craigs Verbleib im Amt.

Schriftliches Geständnis
Craig hatte sich nach seiner Festnahme in einer Flughafentoilette in Minneapolis-St. Paul im Juni in einem schriftlichen Geständnis zu "anstößigem" Verhalten bekannt. Nach Polizeiangaben hatte er versucht, auf der Toilette durch Hand- und Fußzeichen den Mann in der Nebenkabine zu Sexualkontakten aufzufordern. Bei dem Mann handelte es sich um einen Polizisten, der Craig festnahm. In seinem Urteil vom Donnerstag argumentierte der zuständige Richter Charles Porter, Craig habe das Geständnis "präzise, freiwillig und wissentlich" abgelegt. Er sei ein Karriere-Politiker von überdurchschnittlicher Intelligenz: "Er wusste, was er sagte, las und unterschrieb", entschied Porter.

Richterspruch "extrem enttäuschend"
Craig bezeichnete den Richterspruch als "extrem enttäuschend". In einer schriftlichen Erklärung beteuerte er seine Unschuld, sein Verhalten sei falsch ausgelegt worden. Er gehe davon aus, dass er seine Arbeit in Washington "weiterhin effektiv ausführen" könne. "Ich werde mit meinem Anwaltsteam sondieren, welche rechtlichen Möglichkeiten es noch gibt." Im September hatte Craig angekündigt, sein Amt abzugeben, sollte das Gericht sein Schuldeingeständnis nicht für ungültig erklären.

Innerparteilicher Druck wird wachsen
Erste Reaktionen seiner republikanischen Parteikollegen ließen vermuten, dass der innerparteiliche Druck auf Craig wachsen wird. "Hier geht es um eine Art von Verhalten, die eines Senators nicht unbedingt angemessen ist", zitierte die "New York Times" den führenden republikanischen Senator John Ensign. Dieser brachte erneut die Möglichkeit einer öffentlichen Anhörung von Craig vor dem Ethikausschuss des Senats ins Spiel. Eine solche Befragung zu seinem Privatleben wäre für Craig potenziell peinlich. Nach Bekanntwerden der "Toiletten-Affäre" hatte er ausdrücklich die seit längerem kursierenden Gerüchte über homosexuelle Kontakte zurückgewiesen.

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