Frankreich kritisiert die Inhaftierung einer regimekritischen Journalistin.
Die Inhaftierung des regimekritischen tunesischen Journalisten Taoufik Ben Brik hat zu einer diplomatischen Verstimmung zwischen Tunesien und Frankreich geführt. Zum Fall Brik befragt, erklärte das Pariser Außenministerium am Freitag, Frankreich sei "besorgt über die Schwierigkeiten der Journalisten und Verfechter der Menschenrechte in Tunesien". Paris habe deswegen seine EU-Partner eingeschaltet und Tunesien seine Besorgnis ausgedrückt, sagte Sprecher Bernard Valero.
Tunis wies dies als Einmischung in seine Justiz zurück. "Tunesien ist glücklicherweise ein unabhängiges Land und hängt sehr an seiner Souveränität", erklärte das Außenministerium. Es habe "von niemandem eine Lehre zu erhalten, insbesondere nicht in der Frage der Achtung der Menschenrechte".
Kurz nach der Wiederwahl des Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali war dessen scharfer Kritiker Ben Brik am 30. Oktober unter dem Vorwurf verhaftet worden, aus Wut über einen abgefahrenen Rückspiegel eine Frau geschlagen zu haben. Ben Briks Anwalt Ahmed Néjib Chebbi vermutet politische Motive hinter der Festnahme. Die Organisation Reporter ohne Grenzen protestierte gegen die Festnahme und sprach von einer "Inszenierung, um den Journalisten einzuschüchtern".