Tibet-Krise

Startschuss für weltweite Anti-China-Proteste fiel

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In Peking startet der Fackellauf mit dem Olympischen Feuer durch alle Kontinente. An den Stationen sind Proteste angekündigt.

Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao hat den offiziellen Startschuss für den olympischen Fackellauf gegeben. Bei einer Feier auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking überreichte Hu Montagfrüh die Fackel dem Hürdenläufer und Olympiasieger Liu Xiang. Das symbolische Feuer war davor aus Griechenland eingeflogen worden. Angesichts der Unruhen in Tibet haben mehrere Organisationen Proteste auf den Stationen des Fackellaufs angekündigt.

Mit Sicherheitskräften übersät
Das große Sicherheitsaufgebot sollte antichinesische Demonstrationen wie bei der Entzündung der Flamme im antiken Olympia verhindern. Sicherheitskräfte waren auf den Gebäuden rund um den Tiananmen-Platz wie der Großen Halle des Volkes und dem Historischen Museum zu sehen, die umliegenden U-Bahn-Stationen waren geschlossen. Rund 5.000 ausgewählte Chinesen waren eigens als Publikum für die Zeremonie angekarrt worden.

Längster Fackellauf der Geschichte
Erste Etappe des Fackellaufs ist am Dienstag die kasachische Metropole Almaty (Alma Ata). Die "Reise der Harmonie" führt über 137.000 Kilometer durch 19 Länder auf fünf Kontinenten. Höchster Punkt wird der Mount Everest im Mai sein. Es ist der bisher längste Fackellauf in der Geschichte der Olympischen Spiele.

Demos in Tibet hören nicht auf
Drei Wochen nach Beginn der Proteste in Tibet war der Aufstand gegen die chinesische Herrschaft am Wochenende wieder aufgeflammt. In der Hauptstadt Lhasa sollen tausende Menschen auf die Straßen gegangen sein. Die antichinesischen Proteste in Tibet hatten am 10. März, dem 49. Jahrestag des Volksaufstands, begonnen und waren vier Tage später eskaliert. Laut tibetischer Exilregierung starben dabei 135 Menschen, laut chinesischer Regierung 20.

Keine Einmischung erwünscht
Am Wochenende hatten die EU-Außenminister Peking zu einem Dialog mit dem Dalai Lama aufgefordert, was das Regime zurückgewiesen hat. Tibet sei "eine innere Angelegenheit Chinas". Kein Land und keine internationale Organisation hätten das Recht, sich einzumischen, so das kommunistische Regime.

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