Mega-Ausstand

Streiks lähmen Ungarn

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Flugpersonal, Lehrer, Eisenbahner, Polizisten, Ärzte und Energieversorger: Ungarn wird von einer massiven Streikwellle gelähmt.

Die um Mitternacht begonnene Welle der Arbeitsniederlegungen in Ungarn wird als der größte Streik seit sieben Jahren bezeichnet. Flugplatzpersonal, Lehrer, Eisenbahner, Polizisten, Energieversorger und Ärzte streiken gegen die geplante Stilllegung von 38 Nebenstrecken der Staatsbahn MAV, gegen die Rentenreform und die Einführung von privaten Krankenkassen. Die durch den Liga-Bund der unabhängigen Gewerkschaften organisierte Protestaktion "Tag der gesellschaftlichen Solidarität" soll um 18.00 Uhr mit einer Massendemonstration vor dem Budapester Parlament enden. Hier werden laut Gewerkschaftsinformation rund 50.000 Menschen erwartet, die gegen das Sparpaket der sozialliberalen Regierung protestieren.

Auswirkungen auf den ÖBB-Verkehr
Die Arbeitsniederlegung seit Mitternacht hat auch Auswirkungen auf den österreichischen Bahnverkehr. Bisher sind fünf Fernzüge von bzw. nach Ungarn nicht gefahren. Weitere Ausfälle sind möglich, sagte eine Sprecherin der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). "Es sind aber wenige Ausfälle für sechs Stunden Streik", meinte die Sprecherin.

Ausgefallen ist auf der Strecke Wien-Budapest der Euro-Night 467 (Abfahrt Zürich um 22.40 Uhr, Ankunft Budapest um 11.28 Uhr) der Euro-Night 269 (Abfahrt München um 23.45 Uhr, Ankunft Budapest um 9.08 Uhr), der Euro-City 41 (Abfahrt Wien-Westbahnhof um 6.45 Uhr, Ankunft Budapest um 9.48 Uhr) sowie der Inter-City 345 (Abfahrt um 9.52 Uhr Wien-Westbahnhof nach Belgrad). In Richtung Budapest-Wien ist der Euro-City 42 (Abfahrt Budapest um 7.10 Uhr, Ankunft Wien-Westbahnhof um 10.09 Uhr) gestrichen worden.

Regionalzüge
Die Regionalzüge verkehren nur bis bzw. ab Nickelsdorf. Beim Grenzübergang Sopron ist der Verkehr zwar von bzw. bis Sopron gesichert. "Ab Sopron ist es ungewiss, wie Passagiere nach Ungarn weiterkommen", sagte die ÖBB-Sprecherin. Reisende, die von Wien nach Budapest müssen, können auf Linienbusse ausweichen, die vom Südbahnhof aus wegfahren.

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