Vor Freilassung?

Streit um Fatah-"Mörder" in Israel

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Eine mögliche Freilassung von Fatah-Politiker Barghuti lässt die Emotionen hochgehen.

Nach der Wahl des in Israel zu lebenslanger Haft verurteilten Fatah-Politikers Marwan Barghuti in das Zentralkomitee der Palästinenser-Partei hat die israelische Regierung am Mittwoch über dessen Freilassung gestritten. Israel müsse Barghuti "unverzüglich" freilassen und sich mit ihm an den Verhandlungstisch setzen, sagte Industrie- und Arbeitsminister Benjamin Ben-Eliezer im Rundfunk. Barghuti sei der einzige, der wichtige Entscheidungen treffen könne. Ein Frieden könne nur mit Vertretern der Palästinenser ausgehandelt werden, die "Entscheidungen treffen und ihren Einfluss auf alle Fraktionen der Palästinenser geltend machen können", fügte der zur Arbeitspartei gehörende Ben-Eliezer hinzu.

"Mörder"
Die Ministerin für Kultur und Sport, Limor Livnat, wies den Vorschlag ihres Kabinettskollegen als "schädlich" zurück. Israel komme dem Frieden nicht näher, wenn es einen "Mörder" freilasse, sagte Livnat, die der rechtsgerichteten Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanyahu angehört. Das öffentliche Radio meldete, der Inlandsgeheimdienst Shin Beth sei ebenfalls gegen eine Freilassung Barghutis. Eine Sprecher Netanyahus wollte sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern.

Haft in Israel
Der in Israel inhaftierte Barghuti war am Dienstag auf dem Fatah-Kongress in Bethlehem in das Zentralkomitee der Organisation gewählt worden. Der frühere Fatah-Chef im Westjordanland war 2002 von der israelischen Armee festgenommen und 2004 wegen direkter Beteiligung an vier Anschlägen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 50-Jährige gilt als führender Kopf der zweiten palästinensischen Intifada gegen Israel und wird als Nachfolger von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gehandelt. Bei den Palästinensern genießt er großes Ansehen.

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