Die Rebellen werden das Angebot der Regierung aber kaum annehmen - sie boykottieren die Friedensgespräche.
Zum Auftakt neuer Friedensgespräche für Darfur in Libyen hat die sudanesische Regierung eine einseitige Waffenruhe in ihrer Bürgerkriegsregion verkündet. "Wir werden nicht die Ersten sein, die mit Schusswaffen feuern", so der sudanesische Delegationsleiter, Vizepräsident Nafie Ali Nafie am Samstag in der libyschen Hafenstadt Sirte.
Man rechnet aber kaum mit keiner Resonanz der Rebellen, weil ihre bedeutendsten Vertreter das Treffen boykottierten.
Rebellen wollen nicht verhandeln
Am Freitag hatten zwei wichtige
Rebellengruppen sowie der einflussreiche Gründer einer dritten Gruppe die
Teilnahme an den Gesprächen in Sirte abgesagt. Begründung: die Vermittler
hätten auch Gruppen eingeladen, die Handlanger der sudanesischen Regierung
seien.
Scheitern der Gespräche?
Daher stuften Beobachter die
Erfolgschancen der Gespräche als gering ein. Der libysche Revolutionsführer
Muammar al-Gaddafi sprach als Gastgeber sogar von einem Scheitern der
Gespräche. Ohne die Beteiligung der Rebellengruppen könne es keinen Frieden
geben, meinte Gadaffi. Insgesamt hatten acht aus den beiden
Rebellenorganisationen hervorgegangene Gruppierungen zum Boykott des
Treffens aufgerufen.
Als Vermittler fungieren die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union. Sie hoffen, demnächst wenigstens gute Rahmenbedingungen für effektive Friedensgespräche schaffen zu können.
Friede in weiter Ferne
2006 hatte eine Rebellengruppe ein
Abkommen mit der Regierung unterzeichnet, das in Darfur aber kaum Rückhalt
hatte, die Rebellengruppen spaltete und weitere Gewalt auslöste. In Darfur
im Westsudan kämpfen seit Februar 2003 Rebellengruppen gegen regierungstreue
Milizen.
Nach UNO-Schätzungen starben in dem Konflikt bisher rund 200.000 Menschen, mehr als zwei Millionen Menschen flohen.