Georgien

Südossetien will Unabhängigkeit

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Die von Georgien abgespaltene Region Südossetien hat am Sonntag über eine Fortsetzung des Unabhängigkeitskurses abgestimmt.

Die Einwohner der georgischen Region Südossetien haben am Sonntag das zweite Mal seit 1992 für die Unabhängigkeit ihrer Kaukasus-Region gestimmt. Die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtete am Sonntag, an der Abstimmung hätten sich mehr als 90 Prozent der 55.000 Stimmberechtigten beteiligt. Wählernachfragen zufolge zeichne sich eine Zustimmung vom 99 Prozent ab. Bei der gleichzeitig abgehaltenen Präsidentenwahl erhielt Amtsinhaber Eduard Kokojty demnach eine ähnlich hohe Zustimmung.

In Südossetien leben rund 70.000 Menschen. Die separatistische Region strebt einen Anschluss an Russland an, wo in Nordossetien die andere Hälfte der Osseten lebt. Die Volksabstimmung wurde nicht nur von Georgien, sondern auch international abgelehnt. Das Referendum erhöhe die Spannungen in der Region nur, warnte die Nato. Auch die USA und die EU haben schon angekündigt, das Referendum zu ignorieren. Auch das erste Referendum 1992 wurde international nicht anerkannt.

Mordkomplott gegen den Präsidenten
Ossetische Separatisten hatten die Abstimmung in der Hoffnung angesetzt, dass damit ihr seit 14 Jahren andauernder Kampf um die Unabhängigkeit von Georgien international anerkannt werde. Russland unterstützt zwar die Osseten, hat sich aber auch noch nicht ganz klar auf ihre Seite gestellt. Stattdessen wurde Georgien aufgefordert, das Ergebnis anzuerkennen.

Die ossetische Führung in Zchinwali unterbrach am Sonntag nach eigenen Angaben alle Straßenverbindungen nach Georgien. In der abtrünnigen Region selbst schränkte sie den Verkehr unter Verweis auf Sicherheitsgründen ein. Der südossetische Geheimdienst hatte am Samstag mitgeteilt, ein georgisches Mordkomplott gegen Präsident Kokojty vereitelt zu haben. Georgien wies den Vorwurf als absurd zurück.

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