Chen Shui-bian ist wegen Korruptionsvorwürfen in Haft, seit Tagen nimmt er aus Protest nur Wasser zu sich.
Der seit rund einer Woche hungerstreikende taiwanesische Ex-Präsident Chen Shui-bian ist am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen und wieder ins Gefängnis gebracht worden. Dutzende seiner Anhänger verfolgten, wie Chen in einem Krankenwagen die Klinik in Panchiao nahe der Hauptstadt Taipeh verließ. Nach Angaben von Ärzten hatte sich der Gesundheitszustand des ehemaligen Präsidenten trotz der Fortsetzung seines Hungerstreiks stabilisiert.
Chen sieht sich als Opfer politischer Verfolgung
Chen nimmt seit
Tagen ausschließlich Wasser zu sich, um gegen seine Festnahme wegen
Veruntreuung, Geldwäsche und Korruption zu protestieren. Ihm wird
vorgeworfen, während seiner Amtszeit von 2000 bis 2008 umgerechnet rund
345.000 Euro veruntreut zu haben. Chen selbst sieht sich hingegen als Opfer
politischer Verfolgung. Er kann ohne formale Anklage bis zu vier Monate
festgehalten werden.