Terrortat vereitelt

Terroristen wollten Soldat in England enthaupten

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Die britische Polizei hat neun Terroristen festgenommen. Sie hatten die Enthauptung eines Soldaten vor laufenden Kameras geplant.

Mit der Festnahme mehrerer Terrorverdächtiger hat die britische Polizei offenbar die Hinrichtung einer Geisel vor laufender Kamera vereitelt. Bei einem Großeinsatz in Birmingham wurden am Mittwoch neun Terrorverdächtige festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Aus Sicherheitskreisen verlautete, die Verdächtigen hätten einen Menschen entführen, köpfen und das Hinrichtungsvideo im Internet veröffentlichen wollen. Das Opfer sollte demnach ein muslimischer Soldat sein. Innenminister John Reid betonte die "reale und ernste Natur" der terroristischen Bedrohung in Großbritannien.

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Blair sollte erpresst werden
Nach Informationen der Londoner Abendzeitung "Evening Standard" sollte mit dem Hinrichtungs-Video Premierminister Tony Blair erpresst werden, die britischen Truppen aus dem Irak abzuziehen. "Der Druck auf den Premierminister wäre unvorstellbar geworden", zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Informanten aus Sicherheitskreisen.

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Polizei-Razzia in Birmingham (c) EPA
© Polizei-Razzia in Birmingham (c) EPA

Acht Verdächtige morgens festgenommen
Acht Verdächtige wurden nach Behördenangaben am Morgen in überwiegend muslimischen Vierteln Birminghams festgenommen, ein neunter Verdächtiger am Nachmittag auf einer Autobahn nahe Birmingham. Als Opfer der Hinrichtung vor laufender Kamera sei ein junger Soldat bestimmt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Er sei vor kurzem von der Polizei, die seit sechs Monaten in dem Fall ermittele, gewarnt worden und stehe seither unter Personenschutz. Die Entführung stand demnach unmittelbar bevor. Der Plan erinnere an den Fall des Briten Ken Bigley, der 2004 im Irak entführt worden war, hieß es weiter. Die Entführer hatten Bigley geköpft und ein Video der Hinrichtung im Internet veröffentlicht.

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Terror-Akte angeordnet
Die Festgenommenen wurden nach Polizeiangaben verdächtigt, "terroristische Akte angeordnet, vorbereitet oder organisiert" zu haben. Ihre Wohnungen in verschiedenen Vierteln der zweitgrößten Stadt Großbritanniens seien abgesperrt worden und würden durchsucht. Federführend während der Razzia an zwölf verschiedenen Orten, unter anderem in einer muslimischen Buchhandlung und einem Internetcafé, war demnach eine Spezialeinheit der Polizei in den Midlands zur Terrorismusbekämpfung. Sie wurde von Scotland Yard unterstützt.

Der Einsatz sei "in keinster Weise beendet", sagte David Shaw von der West Midlands Polizei bei der Bekanntgabe der neunten Festnahme. Es handele sich um einen "langen Prozess - einer, der noch Tage und möglicherweise noch Wochen dauert". Der Stadtratsabgeordnete Ansar Ali Kahn sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Festgenommenen seien Briten pakistanischer Herkunft. Die Gemeinschaft der pakistanischen Briten sei schockiert und besorgt.

Zweithöchste Terrorismusstufe in Großbritannien
In Großbritannien galt nach Geheimdienstangaben die zweithöchste Terrorismus-Gefahrenstufe. Das Innenministerium erklärte, die Festnahmen seien Teil eines "landesweiten Einsatzes" gewesen. Obwohl keine bestimmte Gefahr bestehe, gebe es ein vergrößertes Polizeiaufgebot. Die Polizei hatte am 23. Jänner bei Razzien im nordwestenglischen Manchester sowie im nordenglischen Halifax fünf Männer festgenommen, die zu terroristischen Taten angestiftet wurden oder diese selbst vorbereitet haben sollen.

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