Mit einem Aufruf von Papst Benedikt XVI. ist am Samstag in Paris der Dritte Weltkongress gegen die Todesstrafe zu Ende gegangen.
Papst Benedikt XVI. stellte in seinem Beitrag das "Recht auf Leben" in den Mittelpunkt. "Die Todesstrafe ist nicht nur ein Angriff auf das Leben, sondern auch ein Angriff auf die Menschenwürde", erklärte der Papst in einem Schreiben, das von einem Dozenten der Ecole Cathédrale de Paris verlesen wurde.
Verbot in Frankreich erhält Verfassungsrang
Die deutsche
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in einer Botschaft an die Konferenz die
Abschaffung der Todesstrafe zur "zentralen Forderung der deutschen und
europäischen Menschenrechtspolitik" erklärt. Merkel hat derzeit
den Vorsitz im Europäischen Rat. Der französische Präsident Jacques Chirac
erklärte, dass er vor Ende seiner Amtszeit im Frühjahr dem gesetzlichen
Verbot der Todesstrafe in Frankreich Verfassungsrang geben möchte.
Dreitätige Konferenz
Die dreitägige Konferenz hatte etwa
100 Menschenrechtler, Juristen und Politiker aus der ganzen Welt
zusammengeführt. Die Todesstrafe ist in Europa, Kanada und Australien
abgeschafft, aber in China, Afrika, islamischen Ländern und den USA werden
weiter Menschen hingerichtet. "Die Todesstrafe bleibt noch in zu vielen
Staaten in Kraft", sagte Chirac. "Doch glücklicherweise lässt die
Mobilisierung überall in der Welt auf eine menschlichere Justiz hoffen."