Dem tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus wäre lieber, wenn sich sein Land nicht der Euro-Zone anschließen würde.
In einem Interview mit dem Wochenendmagazin der tschechischen Tageszeitung "Pravo" (Samstag-Ausgabe) erklärte er, die Parameter der tschechischen Wirtschaft seien "solche, dass es für sie passender wäre, dass die (tschechische) Krone eine selbstständige Währung bleibt".
Klaus bezog sich auf einen Zeitungsartikel, in dem er gelesen habe, dass Tschechien noch nicht auf den Euro vorbereitet sei: "Es ist eine Mystifikation, für den Euro vorbereitet zu sein. Als ob der Autor (des Artikels) andeuten würde, dass der Euro irgendetwas allgemein Gutes und Richtiges und die Krone etwas nicht Gutes und nicht Richtiges sei. Und dass wir auf dieses Gute nicht vorbereitet sind. Das ist doch völliger Unsinn", meinte Klaus, der seit Jahren als Kritiker einer tieferen europäischen Integration und Befürworter einer Volksabstimmung zu der Euro-Einführung gilt.
Auch Kritik an Schengen-Raum
Kritisch äußerte sich Klaus auch zu
dem bevorstehenden Beitritt Tschechiens zum Schengen-Raum. Er betrachte das
mit "Schulterzucken". Ihn wundere, dass man den geringen Zeitgewinn an der
Grenze so wichtig nehmen könne "und sich überhaupt nicht die Frage stellt,
was man dadurch verliert". Für ihn sei "das ein weiterer Versuch, das
abgesteckte Territorium, das ich als meine Heimat betrachte", zu
relativieren, kritisierte Klaus, der im Februar 2008 erneut für das Amt des
Staatspräsidenten kandidieren will.
Auf die Frage, was künftig mit seiner Präsidentschaft verbunden bleiben sollte, antwortete Klaus, er wolle als Staatsoberhaupt in Erinnerung bleiben, dem es zu sichern gelungen sei, dass "unser kleines Land frei, demokratisch, angemessen souverän ist und dass es sich nicht in modernen europäisierenden und globalisierenden Schmelz-Kesseln auflöst."