Private Rambos

USA wollen Blackwater in Zukunft überwachen

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Im Irak sind private Sicherheitskräfte engagiert - nun stellt sich heraus, dass sie äußerst brutale Gewalt anwenden. Dies attestiert sogar die US-Armee.

US-Außenministerin Condoleezza Rice hat neue Maßnahmen angeordnet, um den privaten Sicherheitsdienst Blackwater im Irak besser zu beaufsichtigen. Von dem Unternehmen beschützte Konvois sollen künftig mit Videokameras überwacht werden, teilte das Ministerium am Freitag mit. Außerdem sei geplant, mehrere Dutzend diplomatische Sicherheitskräfte der Regierung in den Golfstaat zu entsenden, um die Firma bei ihren Einsätzen zu begleiten, erklärte Ministeriumssprecher Sean McCormack.

"Übertriebene Gewalt"
Mitarbeiter der umstrittenen US-Sicherheitsfirma Blackwater haben bei einer Schießerei Mitte September im Irak nach Einschätzung der US-Streitkräfte "übertriebene Gewalt" eingesetzt. Die Zeitung "Washington Post" zitierte am Freitag aus Berichten der US-Armee, nach denen Leibwächter ohne Provokation das Feuer auf Iraker eröffneten und elf von ihnen töteten. Die Aussagen stützen Darstellungen der irakischen Regierung, deren Angaben zufolge die Opfer unschuldige Zivilisten waren. Blackwater beharrt hingegen darauf, dass ihre Angestellten angegriffen worden seien.

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Elf Iraker getötet
Am 16. September detonierte in Bagdad eine Autobombe. Im Anschluss an die Explosion sollen Blackwater-Mitarbeiter, die einen US-Diplomaten in der Nähe begleiteten, das Feuer auf umstehende Zivilisten eröffnet haben. Elf Iraker starben.

"Es war offensichtlich übertrieben, es war offensichtlich falsch", zitierte die Zeitung ein Mitglied der US-Streitkräfte. "Die Zivilisten, auf die geschossen wurde, hatten keine Waffen um zurückzufeuern." Auch hätten weder die irakische Polizei noch lokale Sicherheitskräfte das Feuer der Blackwater-Leute erwidert.

Der US-Kongress hatte am Montag einen Bericht vorgelegt, demzufolge Blackwater-Angestellte im Irak seit 2005 in 195 bewaffnete Zwischenfälle verwickelt waren. In mehr als 80 Prozent der Fälle hätten sie dabei als erste geschossen. Inzwischen hat die US-Bundespolizei FBI die Federführung bei der Untersuchung des Vorfalls vom 16. September übernommen.

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