Erregung um TV-Show

Vatikan verlangt Absetzung von Papst-Persiflage

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In Italien hat eine TV-Persiflage über Papst Benedikt XVI. eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Der Vatikan fordert die Absetzung der Show.

Die Papst-Persiflage des italienischen Komikers Maurizio Crozza sorgt für scharfe Proteste aus dem Vatikan. Nach der katholischen Tageszeitung " Avvenire" protestiert auch der Sekretär des Papstes, Georg Gänswein, gegen die Papst-Satiren im italienischen Fernsehen und Rundfunk. "Ich hoffe, dass diese Satiren sofort eingestellt werden, weil sie Kirchenmänner beleidigen", erklärte Gänswein

Komiker Crozza verkleidet sich Wöchentlich im Rahmen seiner satirischen Show "Crozza Italia" als Josef Ratzinger und imitiert dessen bayerischen Akzent. Das Programm wird vom Privatkanal "La 7" ausgestrahlt.

Empörte Reaktionen
In einer empörten Reaktion prangert der katholische Zuseherverband AIART die Persiflage scharf an, weil sie die religiösen Gefühle der Zuseher verletze. Kritik übte der Verband auch am Staatssender RAI 3. Im Rahmen der Show "Che tempo fa" trete die Komikerin Luciana Littizzetto auf, die laut dem Verband öfters den Vatikan und den Präsidenten der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Camillo Ruini, auf vulgäre Weise anprangere.

Vulgarität statt Ironie
Es sei unerträglich, dass während einer Abendshow in der Zeit mit den höchsten Einschaltquoten die Gefühle der italienischen Katholiken derart missachtet werden. "Dabei setzt man mehr auf Vulgarität als auf Ironie", bemängelte ein Sprecher des Zuseherverbands.

Keine Absicht zu beleidigen
Der Komiker Crozza verteidigte sich gegen die Angriffe. "Es ist nicht meine Absicht, die Personen zu beleidigen, die ich nachahme. Ich habe auch den italienischen Staatschef (Giorgio) Napolitano imitiert, der mir Komplimente gemacht hat", betonte der Komiker.

"La 7" überlegt jetzt die Einstellung der Show.

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