70.000 Sicherheitskräfte im Einsatz

Vorgezogene Präsidentschaftswahl in Tunesien

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Am Sonntag wird die zweite freie Präsidentschaftswahl seit Frühjahr 2011 stattfinden.

Tunis. In Tunesien findet am Sonntag die zweite freie Präsidentschaftswahl (ab 09.00 Uhr MESZ) seit der friedlichen Revolution im Frühjahr 2011 statt. Mehr als 20 Kandidaten bewerben sich nach dem Tod von Béji Caïd Essebsi um den Einzug in den Präsidentenpalast in Tunis. Ein Kandidat, der umstrittene Medienmogul Nabil Karoui, sitzt in Haft, darf aber trotzdem antreten.
 
Neben Islamisten und Laizisten haben in der ersten Runde auch Populisten und Anhänger von Ex-Diktator Zine El Abidine Ben Ali gute Chancen. Die stärkste Partei im tunesischen Parlament, die moderat islamistische Ennahda, stellt mit dem kommissarischen Parlamentspräsidenten Abdelfattah Mourou erstmals einen eigenen Kandidaten.
 

70.000 Sicherheitskräfte sollen Wahl in Tunesien schützen

 
Die Präsidentschaftswahl in Tunesien am Sonntag soll von rund 70.000 Sicherheitskräften geschützt werden. Diese Zahl nannte das Innenministerium in Tunis am Samstag. Rund 50.000 Sicherheitskräfte würden zu den Wahllokalen im ganzen Land entsandt, um die Sicherheit der Kandidaten, Wähler, Beobachter und Journalisten zu gewährleisten. Weitere rund 20.000 sollten die "üblichen" Aufgaben erfüllen.
 
Unter den eigens mobilisierten Sicherheitskräften sind den Angaben zufolge auch mehr als 150 Antiterror-Einheiten, die in Notfällen eingreifen sollen. In Tunesien hatte es 2015 und 2016 mehrere islamistische Anschläge gegeben, seitdem hat sich die Situation deutlich verbessert. Im Land gilt aber immer noch der Ausnahmezustand.
 
Der Urnengang am Sonntag ist die zweite freie Präsidentschaftswahl seit der friedlichen Revolution im Frühjahr 2011. Mehr als 20 Kandidaten bewerben sich nach dem Tod des bisherigen Amtsinhabers Béji Caïd Essebsi um den Einzug in den Präsidentenpalast in Tunis.
 
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