Pater suspendiert

Wieder Missbrauchs-Fall in Bayern

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Ein früher im Bistum Würzburg tätiger Pater zeigte sich selbst an.

Ein früher im deutschen Bistum Würzburg tätiger Pater soll in den Neunzigerjahren einen minderjährigen Buben mehrfach sexuell missbraucht haben. Der Geistliche hat sich selbst angezeigt. Der 55 Jahre alte Mann wurde am vergangenen Freitag von seiner Aufgabe als Seelsorger im hessischen Marburg-Schröck entbunden, teilte das Bistum Fulda am Montag mit. Im Bistum Würzburg hatte der Pater von 1997 bis 2009 gearbeitet.

Kirchenführung wusste nichts von den Vorwürfen
Die Diözesen Fulda und Würzburg sowie die Leitung des Deutschen Ordens, wo der Priester Mitglied ist, haben nach eigenen Angaben von den sexuellen Übergriffen bisher nichts gewusst. Der Geistliche hatte sich am vergangenen Donnerstag dem Missbrauchsbeauftragten des Deutschen Ordens, Michael Ling, offenbart. "Der Mann war hier, hat seine Tat eingeräumt und ums Informieren der zuständigen Staatsanwaltschaft Würzburg gebeten", sagte Ling.

Staatsanwaltschaft Würzburg und Kirche ermitteln
Wie ein Behördensprecher sagte, ist der Tatverdächtige 55 Jahre alt. Der Mann soll sich mehrfach an dem Buben vergangen haben. Weitere Opfer seien nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittle nun wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Um nicht in die Ermittlungen einzugreifen, wollte Ling keine weiteren Erkenntnisse preisgeben. Dem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren würden sich aber kirchliche Ermittlungen anschließen. "Im schlimmsten Fall droht ihm bei den Sanktionen die Entfernung aus dem Kleriker-Stand. Das kommt dann einer Vernichtung seiner Existenz gleich. Er hat ja nichts anderes gelernt."

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