Oklahoma

Wieder Mörder "wie ein Tier" hingerichtet

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Ein "Lieferengpass" führte zum Einsatz von Tierbetäubungsmittel.

Als erster US-Bundesstaat in diesem Jahr hat Oklahoma am Donnerstag die Todesstrafe vollstreckt. Wie das Gefängnis in Tulsa mitteilte, starb der 39-jährige Billy Don Alverson sechs Minuten nach Verabreichung der Giftspritze. Vor der Hinrichtung habe er sich bei der Familie seines Opfers entschuldigt. Alverson war der zweite Todeskandidat, bei dessen Hinrichtung ein Tierbetäubungsmittel eingesetzt wurde.

Lieferengpass
Oklahoma hatte dieses Mittel bereits im Dezember bei einer Hinrichtung angewendet, nachdem ein US-Gericht dies im Vormonat erlaubt hatte. Hintergrund ist ein Lieferengpass bei dem normalerweise verwendeten Betäubungsmittel Thiopental, das bei Hinrichtungen gespritzt wird, bevor die tödlichen Injektionen folgen.

Einige Bundesstaaten wie Kalifornien und Kentucky haben deshalb Hinrichtungen aufgeschoben. Rechtsexperten hatten Bedenken angemeldet, weil das Mittel noch nicht auf seine Wirksamkeit untersucht wurde.

Alverson sowie drei Mittäter hatten während eines Raubüberfalls in einem Lebensmittelgeschäft 1995 einen Verkäufer getötet. Drei der Täter waren zum Tode verurteilt worden, von ihnen wurde vor Alverson bereits einer hingerichtet. Dem vierten Mittäter blieb die Höchststrafe erspart, weil er zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war.

Im vergangenen Jahr wurden in den USA nach Angaben des Informationszentrums für die Todesstrafe (DPIC) insgesamt 45 Männer und Frauen hingerichtet, während es im Vorjahr 52 und zehn Jahre zuvor noch 85 Menschen waren.

17 Hinrichtungen geplant
Nach Angaben des in Washington ansässigen Todesstrafen-Informationszentrums war Alverson der erste Verurteilte, der in diesem Jahr in den USA hingerichtet wurde. 17 weitere Hinrichtungen seien landesweit geplant, sagte ein Sprecher des Zentrums.

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