"Lieber schlau statt blau"

Wirbel um Projekt: Schule lernt Schülern "Saufen"

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Im Unterricht sollen die Jugendlichen unter Aufsicht Bier und Wein trinken.

Der ein oder andere Schüler hat davon bestimmt schon einmal geträumt: Alkohol im Unterricht. Was bisher - zurecht - als strengstens verboten galt, wird nun in einer Schule im deutschen Brandenburg teilweise über Bord geworfen. Denn in der Oberschule von Templin gibt es für die 9. Klasse ein betreutes Alkohol-Trinken.

Die 15- bis 16-jährigen Teenager sollen unter Aufsicht bis zu 0,8 Liter Wein oder aber auch 1,3 Liter Bier trinken, selbst wenn sie zuvor noch nie Alkohol probiert haben.

Dieser skurrile Unterricht erfolgt im Rahmen des aus Steuermitteln finanzierten Projekts "Lieber schlau statt blau" und soll die Jugendlichen über Alkohol und den Konsum aufklären, so wie zur Sucht-Vorbeugung dienen. Das sagt die SPD-Linke-Regierung des Bundeslands.

Eltern empört

Bei Eltern stößt dieses Vorhaben auf absolutes Unverständnis. "Erst sollen wir unsere Kinder über Schäden durch Alkohol und Drogen aufklären. Und jetzt wird ihnen schon in der Schule Alkohol von Lehrern angeboten!", erklärt eine Mutter aufgebracht dem "Nordkurier". Alle Erziehungsberechtigten mussten hierzu eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Aber nicht nur Eltern bezweifeln die Sinnhaftigkeit dieses Projekts. Auch die Krankenkasse hat reichlich Bedenken. "Kinder sind keine Versuchskaninchen", erklärt der Sprecher der DAK, Rüdiger Scharf. Ein Einsatz von Alkohol halte er für nicht notwendig. "Bei unserem Projekt ‚Bunt statt Blau‘ kriegen sie eine Rauschbrille aufgesetzt, die einen hohen Promillepegel simuliert.“

Opposition wettert: "Das ist ja krank"

Die Opposition hat absolut kein Verständnis dafür. „Kinder aus alkoholfreien Haushalten werden durch den Gruppenzwang zum Trinken verführt. Man lädt ja auch nicht alle Schüler zum Rauchen ein, um vor den Gefahren des Tabaks zu warnen. Das ist ja krank!", wettert CDU-Sozialpolitikerin Roswitha Schier.

Wieviel Steuergeld dafür aufgewendet wird und an welchen Schulen das Projekt laufen soll, ist laut "Bild" noch unklar.

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