Massentourismus

Wut-Bauer kassierte von Italien-Wanderern „Maut“

Maut für Wanderweg in Südtirol sorgt für Aufregung – Protestaktion eines Bauern trifft Nerv.

Südtirol zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen in Italien – mit Folgen. Die Region kämpft seit Jahren mit Übertourismus, insbesondere in den Sommermonaten.

Viele Einheimische beklagen rücksichtsloses Verhalten von Urlaubern: Müll, Lagerfeuer und Lärm stören das Naturidyll.

Bauer installiert Schranke – fünf Euro für Wanderweg

Inmitten dieser angespannten Situation sorgte ein Südtiroler Landwirt nun für Aufsehen: Er errichtete an einem öffentlichen Wanderweg in Gröden eine Bezahlschranke – und verlangte fünf Euro Maut, um passieren zu dürfen. Die Aktion war als Protest gedacht und wurde nur am Samstag aktiviert, wie der Bauer dem Sender Rai mitteilte. Mittlerweile sei der Weg wieder frei zugänglich.

Alpenverein unterstützt den Protest

Ungewöhnlich: Der italienische Alpenverein CAI stellte sich demonstrativ hinter den Bauern. Präsident Carlo Alberto Zanella veröffentlichte ein Foto des Drehkreuzes mit den Worten: „Neuigkeiten aus Gröden! Jetzt muss man für die Wanderwege Maut zahlen.“

Tourismuspolitik in Südtirol unter Druck

Zwar erheben andere Südtiroler Tourismusziele mittlerweile offizielle Eintrittsgebühren, doch die Maßnahme des Landwirts war nicht genehmigt – sondern ein persönliches Zeichen des Protests. Bereits 2023 hatte die Region eine Bettenobergrenze beschlossen, um den Touristenstrom zu begrenzen. Doch die Kritik an rücksichtslosen Urlaubern bleibt laut.

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