Zeichen der Geschlossenheit nach Versöhnungsabkommen von Hamas und Fatah.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren haben im Gazastreifen am Samstag zehntausende Palästinenser des 2004 verstorbenen Palästinenserführers Yasser Arafat gedacht. Aus dem ganzen Gazastreifen strömten Menschen auf den Saraya-Platz in Gaza-Stadt. Die Demonstranten schwenkten palästinensische Flaggen, Bilder von Arafat und dem amtierenden Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas.
Arafat war am 11. November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris mit 75 Jahren gestorben. Die Gedenkveranstaltung war als Zeichen der Geschlossenheit gedacht, nachdem die seit Jahren rivalisierenden Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas Mitte Oktober ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet hatten. Sie beschlossen, dass eine palästinensische Einheitsregierung spätestens zum 1. Dezember die volle Kontrolle im Gaza-Streifen übernehmen soll.
Die radikalislamische Hamas und die gemäßigte Fatah von Palästinenserpräsident Abbas standen sich jahrelang feindlich gegenüber. In bewaffneten Auseinandersetzungen hatte sich die Hamas im Gazastreifen gegen die Fatah durchgesetzt und war dort 2007 an die Macht gekommen, während die Fatah im Westjordanland regiert.
Eine letzte große Gedenkveranstaltung zu Ehren von Arafat im Gazastreifen war kurz nach der Machtübernahme der Hamas mit Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Gruppen geendet. Seitdem wurden Veranstaltungen der Fatah im Gazastreifen von der Hamas oftmals unterdrückt.