Viele neuen Fälle

Zweite Corona-Welle rollt über Israel

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Im Westjordanland wurde der größte Anstieg seit März verzeichnet. So will sich Israel gegen die Neuinfektionen stemmen.

Die israelische Regierung will sich mit einer personellen Aufstockung im Gesundheitswesen gegen den Anstieg der Corona-Infektionen stemmen. Das Gesundheitsministerium des Landes gab am Freitag die Mittel für die Einstellung von 300 Kräften frei, die unter anderem bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen sollen. Mit deren Auswahl und Ausbildung soll kommende Woche begonnen werden.

Die Zeitung "Israel Hayom" hatte am Donnerstag unter Berufung auf Dokumente des Ministeriums von einer Unterbesetzung von 170 Stellen in dem Bereich berichtet. Danach würden sich momentan nur 27 Fachkräfte des Ministeriums, die auf sieben Zentren im ganzen Land verteilt sind, gemeinsam mit Ärzten um diese Aufgaben kümmern.

Israel hatte zu Beginn der Corona-Pandemie sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Nach Lockerungen im Mai ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus jedoch wieder stark angestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Freitag ist der Erreger SARS-CoV-2 bisher bei 20.243 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 304 sind gestorben. Wieder genesen sind 15.567. Israel hat etwa neun Millionen Einwohner.

Vergleichsweise glimpflich kamen bisher auch die Palästinenser im Westjordanland durch die Pandemie. Doch nun nehmen auch dort die Zahlen zu. Am Freitag wurden 63 neue Fälle registriert, ein großer Teil davon in den Städten Nablus und Hebron. Dies ist die größte Tageszunahme von Fällen seit März. Der Erreger SARS-CoV-2 ist damit insgesamt bei 591 Menschen im Westjordanland nachgewiesen worden. Ministerpräsident Mohammed Schtaje wollte am Samstag bei einer Sondersitzung mit den Mitgliedern seines Corona-Ausschusses über die Lage beraten.

 

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