Neue Theorie

Ägypten-Rätsel: Bewachte eine zweite Sphinx die Pyramiden?

Stand die Große Sphinx von Gizeh einst nicht allein? Forscher glauben, Spuren eines zweiten Kolosses gefunden zu haben. 

Jahrtausendelang blickte sie scheinbar allein über das Gizeh-Plateau: die Große Sphinx von Gizeh. Doch möglicherweise war sie einst Teil eines majestätischen Duos. Neue Untersuchungen britischer Forscher deuten nun darauf hin, dass in unmittelbarer Nähe Überreste einer zweiten Sphinx verborgen liegen könnten – und damit ein altes Rätsel der Ägyptologie neu belebt wird.

Laut dem britischen Forscherteam Gerry Cannon und Malcolm Hutton könnte sich in einem unscheinbaren Hügel unweit der bekannten Sphinx das zerstörte Gegenstück befinden. Sie stützen sich dabei auf historische Quellen – darunter Berichte griechischer, römischer und arabischer Autoren –, die bereits in der Antike von zwei Sphingen sprachen. Nach diesen Berichten wurde die zweite Statue spätestens im Jahr 1200 zerstört.

Durch Blitzschlag zerstört?

Die Hypothese knüpft an die Arbeiten des ägyptischen Ägyptologen Bassam El Shammaa an, der ebenfalls überzeugt ist, dass ursprünglich zwei Sphingen Gizeh bewachten – eine männliche und eine weibliche. El Shammaa verwies bereits auf Satellitenbilder, die eine geologische Anomalie nahe der Sphinx zeigen. Seiner Theorie nach wurde die zweite Statue möglicherweise durch einen Blitzschlag zerstört – ausgelöst durch eine metallene Krone – und anschließend unter einem Hügel begraben.

Auch mythologisch würde ein Sphinxen-Paar Sinn ergeben: In zahlreichen altägyptischen Überlieferungen bewachen zwei Sphingen die Tore der Unterwelt, durch die die Sonne Nacht für Nacht reist. Selbst auf der sogenannten Traumstele, zwischen den Pranken der Großen Sphinx, sind zwei dieser Wesen abgebildet.

Sphinx älter als gedacht?

Cannon und Hutton gehen noch einen Schritt weiter – und stellen auch das Alter der Sphinx selbst infrage. Gegenüber der britischen Zeitung The Express erklärten sie, die Statue sei deutlich älter als die bisher angenommenen 4.500 Jahre. Sie argumentieren, dass die Sphinx nur zu einer Zeit errichtet worden sein könne, in der das Gizeh-Plateau noch nicht von Sand bedeckt war – also vor rund 12.000 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt existierte jedoch laut gängiger Geschichtsschreibung noch keine altägyptische Hochkultur.

Mit dieser Theorie schließen sich die Forscher prominenten Stimmen wie Robert Schoch und Graham Hancock an, die anhand von Erosionsspuren an der Sphinx ebenfalls eine viel ältere Entstehungsgeschichte vermuten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten