Geld

AUA-Boss will 1 Million Cash

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Am 9. Februar soll ihn der Aufsichtsrat als AUA-Chef abberufen - doch Alfred Ötsch will zwei Jahres-Gagen. 2007 verdiente er 523.200 Euro.

Helle Empörung gestern in allen politischen Parteien nach der ÖSTERREICH-Enthüllung, dass AUA-Pleite-Manager Alfred Ötsch für seinen Abgang eine Abfertigung von 1 Million Euro fordert. „Kommt nicht in Frage“, heißt es einhellig in Kanzleramt und Finanzministerium. Und: „Wenn Ötsch nicht freiwillig auf die Million verzichtet, wird es einen Prozess geben, der seine Rolle beim AUA-Debakel beleuchtet!“

Fast alle Parteien – von FPÖ bis Grüne – forderten Ötsch gestern auf, „auf die Abfertigung zu verzichten“.

Ablöse am 9. Februar
Die Ablöse des AUA-Chefs, der die Airline in nur zwei Jahren Amtszeit zu sagenhaften 700 Millionen Euro Minus und Schuldenstand (und damit ohne Staatshilfe voll in die Pleite) geflogen hat, ist mittlerweile fix. Im Aufsichtsrat am 9. Februar soll Ötsch abberufen und entweder Swiss-Manager Harry Hohmeister oder AUA-COO Peter Malanik als Nachfolger bestellt werden

Höchste ÖIAG- und AUA-Aufsichtsratskreise bestätigten diesen gestrigen ÖSTERREICH-Bericht: „Das Minus der AUA dürfte im ersten Quartal 2009 neuerlich bis zu 100 Millionen Euro betragen. Ötsch konnte bisher keinerlei Konzept für eine Sanierung vorlegen – mit ihm ist die AUA noch vor der Lufthansa-Übernahme ein Pleitefall.“

523.200 Euro Gage
Einziges Problem: Minus-Manager Ötsch hat einen Vertrag bis 2011 mit einer schwindelerregend hohen Gage.

Wie gestern aus ÖIAG-Kreisen bekannt wurde, kassierte Ötsch alleine im Jahr 2007 sagenhafte 523.200 Euro Gage. Davon 445.700 als Fixgehalt und 77.500 Euro, die sich Ötsch für sein Führungschaos als „Erfolgsprämie“ auszahlen ließ.

Das heißt: Der gierige AUA-Pleite-Manager verdiente tatsächlich mehr als Bundespräsident (320.000 Euro) und Kanzler.

Aus der Gage von 445.700 Euro jährlich, den Fix-Prämien und der Laufzeit des Vertrags bis 2011 ergibt sich für Ötsch im Fall einer Kündigung am 9. Februar ein Abfertigungsanspruch von unglaublichen 1,1 Millionen Euro, die Ötsch angeblich unbedingt kassieren will.

Jetzt droht Anklage
Das Problem Ötsch könnte sich für die ÖIAG durch ein deutsches Gericht erledigen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt gerade gegen Ötsch wegen seiner Rolle im Siemens-Schmiergeldskandal. Nächste Woche fällt die Entscheidung, ob er zur Einvernahme vorgeladen wird.

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