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AUA-Kapitalerhöhung startet

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Die AUA-Kapitalerhöhung startet schon am Donnerstag. Ein Aktionär hatte bis zuletzt den Beschluss blockiert.

Die geplante Kapitalerhöhung der AUA startet schon am Donnerstag. Die Bezugsfrist endet am 1. Dezember. Die jungen AUA-Aktien sollen zum maximalen Bezugspreis von 8,12 Euro je Aktie auf den Markt kommen.

Bisherige AUA-Aktionäre können im Verhältnis 8:5 neue Aktien erwerben, das heißt, sie bekommen 8 neue für je 5 alte Aktien. Die jungen AUA-Aktien sollen voraussichtlich am 5. Dezember erstmals an der Wiener Börse notieren.

Der Hauptaktionär ÖIAG und die im Österreich-Syndikat vertretenen Aktionäre erklärten sich zum Mitziehen an der Kapitalerhöhung bereit. Damit behalten sie ihre Mehrheit von insgesamt 50 Prozent plus eine Aktie.

Einigung mit Aktionär
Dem Start ging die Einigung mit dem Aktionär Rupert-Heinrich Staller voraus. Staller verzichtet auf eine angedrohte Anfechtungsklage gegen die Hauptversammlungs-Beschlüsse, dafür hat sich die AUA zu einigen Maßnahmen bereit erklärt. So sollen bei der Sanierung der Verluste schreibenden Airline die Banken stärker in die Pflicht genommen werden. Für AUA-Mitarbeiter und Kleinaktionäre soll es Anreizprogramme geben, um sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen.

"Das ist ein Versuch der AUA, an den geschundenen Kleinaktionären vieles wieder gut zu machen" - mit diesen Worten quittiert Staller die mit der AUA erzielte Einigung. Ein derartiges Anreizprogramm zum Kauf junger Aktien habe es in Österreich noch nie gegeben.

Finanzexperte in den Aufsichtsrat
Zu den Kernstücken der Einigung gehören Anreizprogramme zum Erwerb junger Aktien für Mitarbeiter und Kleinanleger. Zudem soll bei der nächsten Hauptversammlung " ein international anerkannter und versierter Finanzexperte" in den Aufsichtsrat bestellt werden. "Das soll der perfekte Sparring-Partner für Ötsch gegenüber den Banken sein", sagte Staller.

Die Banken als Hauptgläubiger werden zu einem nicht näher ausgeführten "aktiven Beitrag zu Verbesserung der Kapitalstruktur" verpflichtet.

Alle Mitglieder des Vorstands und der Aufsichtsratsvorsitzende kündigten an, im Zuge der Kapitalerhöhung persönlich je mindestens 10.000 AUA-Aktien zu erwerben. Das geschehe "als äußeres Zeichen der Verbundenheit mit dem Unternehmen und als Symbol des Vertrauens in die Wirksamkeit der Maßnahmen zur zukunftsträchtigen Stärkung des Unternehmens".

Anreize für Mitarbeiter und Kleinanleger
Insbesondere für Publikumsaktionäre sei ein "einzigartiges Anreizprogramm" beschlossen worden. Demnach hat jeder Zeichner Anspruch auf einen Preisabschlag - unabhängig davon, ob die Aktien im Bezugsangebots oder des Angebots erworben werden. Für bis zu 1.000 jungen Aktien gibt es 10 Prozent Preisabschlag vom endgültigen Bezugs- und Angebotspreis, für jede weitere junge Aktie bis zu insgesamt 2.000 Aktien gibt es weitere 5 Prozent Abschlag. Bei jungen Aktien über 2.000 Aktien hinaus gebe es keinen Preisabschlag. Das Angebot gilt für alle Zeichner junger Aktien, einschließlich institutioneller Investoren und Mitglieder des Syndikats. Es gibt dabei auch keine Mindesthaltefristen.

Mitarbeitern soll über eine - noch mit dem Betriebsrat zu vereinbarende - Prämienregelung der Erwerb von AUA-Aktien schmackhaft gemacht werden.

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