Geld

Krise bringt 4 Billionen Dollar Verlust

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Durch "Ramschpapiere" ist Europa demnach mit 1,2 Billionen Dollar betroffen. Die Probleme der Banken werden die Wirtschaft weiterhin "nach unten reißen".

Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt die weltweiten Verluste der Finanzwirtschaft in der Krise auf mehr als 4 Billionen Dollar (3 Billionen Euro). Die gewaltige Abschreibungssumme ist damit doppelt so hoch wie bei einer früheren Schätzung des Währungsfonds vor einem halben Jahr.

Banken am stärksten betroffen
Damit erhöhen sich die Abschreibungen von Banken und anderen Finanzinstituten auf Ramschpapiere und faule Kredite bis Ende 2010 dramatisch, wie es im jüngsten IWF-Bericht zur Stabilität der Finanzmärkte heißt. Zwei Drittel der erwarteten Abschreibungen entfielen dabei auf Banken, der Rest auf Versicherer und Pensionsfonds. Viele Finanzinstitute haben das wahre Ausmaß ihrer Verluste noch nicht eingeräumt.

Europa mit 1,2 Billionen betroffen
Die Schätzungen umfassen laut IWF Vermögenswerte aus den USA, Europa und Japan. Aus Europa stammende Ramschpapiere und Darlehen könnten Abschreibungen in Höhe von 1,2 Billionen Dollar nach sich ziehen. Bisher hatte der IWF nur Vermögenswerte aus den USA betrachtet.

Ostkrise wird Europa Schlag versetzen
Besonders für europäische Banken werden schwierige Zeiten prognostiziert, da vor allem in Osteuropa noch massive Kreditausfälle zu erwarten seien. Während für die Rekapitalisierung des Finanzsektors in den USA laut IWF noch 275 Milliarden Dollar benötigt würden, liege der Bedarf in Europa bei 600 Milliarden Dollar. "Die Kreditkrise könnte sich für europäische Banken noch erheblich vertiefen", heißt es in dem IWF-Bericht.

Finanzkrise hat sich verbreitert
Der IWF hält die weltweite Finanzkrise trotz einzelner Anzeichen für eine Stabilisierung für noch lange nicht überwunden. Die Lage bleibe gespannt und die Krise habe sich verbreitert. "Ohne eine Reinigung der Bankbilanzen von belasteten Anlagen, begleitet von einer Restrukturierung und, wenn nötig, Rekapitalisierung, bleibt das Risiko, dass die Bank-Probleme die wirtschaftliche Entwicklung nach unten reißen", hieß es weiter.

Internationale Zusammenarbeit nötig
Der Fonds unterstrich die Notwendigkeit, bei aller Unterschiedlichkeit der Maßnahmen international koordiniert vorzugehen.

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