Der Wirtschaft geht es zwar schlecht, aber besser, als das WIFO zunächst erwartete.
Österreichs Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal 2009 gegenüber der Vorjahresperiode real um 3,5 %, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Mittwoch mit. Damit war die Entwicklung ein wenig besser, als die BIP-Schnellschätzung der Experten vom Mai, die bei minus 3,6 % lag.
Investitionsstopp
Auslöser des Wirtschaftsrückganges war laut
Wifo der massive Einbruch bei den Exporten: minus 23,2 %. Viele Unternehmen
stoppten daraufhin ihre Investitionen. Bei Maschinen und Anlagen gingen sie
in den ersten drei Monaten 2009 im Jahresabstand um 10,8 % zurück, in Bauten
wurde um 7,5 % weniger investiert. Die konjunktursensible Sachgütererzeugung
sank um 11,7 %.
Vergleichsweise gut gehalten haben sich hingegen die kleinen und mittleren Unternehmen sowie – mit Abstrichen – der Tourismus. Trotz der Krise gab es in der Wintersaison nur ein kleines Minus, die Inländernächtigungen konnten sogar gesteigert werden, ebenso wie die Gesamtumsätze.
Leichte Konsumflaute
Stabilisierend wirkt laut Wifo auch der
Konsum, da die niedrige Inflation (plus 0,7 % im April) die Kaufkraft
stärkt. Die privaten Haushalte haben im Jahresabstand „nur“ 1,2 % weniger
ausgegeben. Die Staatsausgaben stiegen um 2,8 %. Das Wifo erwartet einen
weiteren Rückgang der Inflation.