Geld

Bwin mit 50 Mio. Euro Verlust

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Der Internet-Wettanbietersteht vor den Trümmern seines Geschäfts. Jetzt wird radikal gespart und nach Partnern gesucht.

Mit 50 Millionen Euro Nettoverlust in den ersten neun Monaten 2006 ist das Ergebnis des Sportwettenanbieters bwin noch katastrophaler ausgefallen als erwartet. Den Grund für das massive Minus sieht bwin-Vorstand Norbert Teufelberger vor allem in dem "äußerst ereignisreichen“ dritten Quartal, wo bwin Verbote in einigen deutschen Bundesländern und zuletzt das totale Aus fürs US-Geschäft verkraften musste. In der Branche kursieren bereits Gerüchte, dass bwin das Geld ausgeht. Davon könne keine Rede sein, betont Co-Vorstand Manfred Bodner. Allerdings werde sich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten entscheiden, wie es mit bwin weitergehe.

Sparkurs statt Expansion
In einem ersten Schritt ändert bwin seine Strategie radikal. Vom aggressiven Wachstumskurs schwenkt man ein Jahr früher als ge­plant auf Sparsamkeit um. Zudem muss nun verstärkt darauf geachtet werden, dass Geld in das Unternehmen fließt.

Soeben wurde daher ein "Effizienzerhöhungs-Programm“ verabschiedet, das alle Bereiche erfasst und ab dem ersten Quartal 2007 wirksam werden soll. Unter anderem wird das Marketingbudget von zuletzt über 80 Millionen Euro jährlich auf mindestens die Hälfte heruntergefahren. Das bedeutet auch das Aus für Sponsorverträge mit Fußballclubs wie Werder Bremen. Teufelberger: "Außerdem konzentrieren wir uns wieder auf unser Kerngeschäft Sportwetten. " Eigene Entwicklungen von Casinospielen wird es nicht mehr geben, statt dessen will bwin Lizenzsoftware einsetzen.

Partnersuche
Auf jeden Fall soll es engere Zusammenarbeit mit anderen Marktteilnehmern auf europäischer Ebene geben. „Neue Partnerschaften sind nicht auszuschließen“, so Teufelberger. Zuletzt war verstärkt über ein Übernahmeinteresse der britischen Partygaming an bwin spekuliert worden.

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