Die Talfahrt an den Aktienmärkten geht weiter. Die Sorge um den ehemals weltgrößten Versicherer AIG sorgte für eine weitere Verschärfung der Situation.
US-Aktienmärkte haben am Montag aus Angst vor einer weiteren Verschärfung der Wirtschaftskrise ihre dramatische Talfahrt fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel erstmals seit Oktober 1997 unter die Marke von 7.000 Punkten. Für Unbehagen unter den Börsianern sorgte der ehemals weltgrößte Versicherer AIG mit dem größten Verlust der Wirtschaftsgeschichte.
Rekordverlust
Mit einem Rekordverlust von fast 100 Mrd. Dollar
(79,4 Mrd. Euro) bei dem schwer angeschlagenen US-Versicherer AIG hat die
Finanzkrise einen neuen Höhepunkt erreicht. Nur drei Tage nach der bereits
historischen Teilverstaatlichung der einst weltgrößten Bank Citigroup
vermeldete AIG einen Jahresverlust von 99,3 Mrd. Dollar, davon fielen allein
62 Mrd. Dollar im Schlussquartal 2008 an. Wegen des neuen Milliardenlochs
muss die US-Regierung die Hilfsmaßnahmen für den früher von vielen
Versicherern - unter anderem der Allianz - als Vorbild eingestuften Konzern
um 30 Mrd. auf jetzt insgesamt rund 180 Mrd. Dollar aufstocken.
Mit dem Jahresverlust von 99,3 Mrd. Dollar übertraf AIG den bisherigen Negativrekord von Time Warner aus dem Jahr 2002. Der Medienkonzern hatte damals vor allem wegen der Abschreibungen auf das Internet-Unternehmen America Online (AOL) einen Verlust von 98,7 Mrd. Dollar verbucht.
Verzockt
AIG hatte sich vor allem mit Versicherungen auf
hochspekulative Papiere verzockt und gehört neben der Citigroup zu den
größten Verlierern der Finanzkrise. Der einst weltgrößte Versicherer wird
seit Herbst vom US-Staat am Leben erhalten, der bereits einen Anteil von
fast 80 Prozent kontrolliert.