Geld

Einkaufsboom im Internet

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Immer mehr Österreicher kaufen derzeit per Mausklick ein. Das bringt dem heimischen Online-Handel jetzt ein Rekord-Plus.

Ein Gewinner steht im Handel für heuer schon fest: das Internet. Ähnlich wie in Deutschland wird auch in Österreich immer mehr Geld mit Online-Shopping verdient. Der erwartete Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Euro bedeutet einen Zuwachs von satten 57 Prozent.

Der internationale Branchenprimus Amazon rechnet für 2006 mit dem erfolgreichsten Weihnachtsgeschäft seit seiner Gründung im Jahr 1995. Allein im deutschsprachigen Raum werden an Spitzentagen über 400.000 Pakete verschickt. "Mit der deutschsprachigen Website erwirtschaften wir mindestens zehn Prozent des weltweiten Amazon-Umsatzes", so Unternehmenssprecherin Christine Höger. Im Vorjahr machte Amazon 7,4 Milliarden Dollar Umsatz.

Auch österreichische Online-Shops vermelden derzeit Rekord-Umsätze. So macht Wein&Co-Chef Heinz Kammerer mit seiner Online-Vinothek in der Vorweihnachtszeit genau so viel Umsatz wie in der besten seiner 15 Filialen. Übers Jahr gesehen ist der Webshop bereits der drittbeste "Standort " im gesamten Wein&Co-Kosmos.

35 Prozent übers Internet
Einer der größten Umsatzbringer im Internet ist der klassische Versandhandel. In Deutschland setzt diese Branche heuer zehn Milliarden Euro online um - das sind 40 Prozent des gesam­ten deutschen Internet-Umsatzes. Auch in Österreich feiern Anbieter wie Quelle heuer riesige Erfolge im Netz. Vertriebschef Manfred Gschwendtner: "Bereits 35 Prozent aller Bestellungen kommen bei uns übers Internet." Bis zu 3.000 österreichische Kunden bestellen täglich auf der Quelle-Website.

Auch beim Konkurrenten Neckermann wächst das Internet-Geschäft stark. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Online-Bestellungen um 31 Prozent.

Thalia-Boss Josef Pretzl merkt ebenfalls einen massiven Anstieg der Bestellungen gegenüber dem Vorjahr. Die Umsätze der Online-Buchhandlung dürften, so Pretzl, heuer im zweistelligen Bereich wachsen. "Viele Kunden bestellen bei uns Bücher oder DVDs im Internet und holen sie im Geschäft ab."

Im Elektronik-Bereich entwickelt sich vor allem der Niedermeyer Online-Shop prächtig. Im Jahr 2006 erwirtschaftete der Internet-Verkauf so viel Umsatz wie eine mittelgroße Niedermeyer-Filiale. Exakte Zahlen will das Unternehmen nicht verraten - das Wachstum liegt aber im zweistelligen Bereich, heißt es bei Niedermeyer.

10.000 Computer-Pakete
Einen rasanten Anstieg der Online-Bestellungen verzeichnet auch der heimische Computerfachmarkt ditech. "Wir rechnen fürs heurige Weihnachtsgeschäft mir rund 10.000 versendeten Paketen", sagt ditech-Geschäftsführer Damian Isdebski. "Im Vergleich zum Vorjahr rechnen wir mit einem Plus von 40 Prozent."

2,6 Mio. Österreicher kaufen per Klick
Die Österreicher waren jahrelang ziemliche Online-Shopping-Muffel – heuer allerdings wendet sich das Blatt. Laut aktueller Erhebung des Austrian Internet Monitors (AIM) kaufen hierzulande über 2,6 Millionen Menschen zumindest gelegentlich im Web ein, das ist mehr als jeder Dritte. Der Online-Umsatz wird laut Prognosen heuer bei rund 2,2 Milliarden Euro liegen - das sind um 57 Prozent mehr als im Vorjahr.

Am meisten werden Bücher, DVDs, Computerzubehör und Bekleidung per Klick gekauft. Zwei Drittel der Österreicher kaufen bevorzugt in heimischen Webshops.

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