Geld

Elsner beschenkte Ex-Konsum-Chef Gerharter

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Neue Ermittlungen zeigen, wie locker Ex-BAWAG-Chef Elsner mit Kundengeld umging: Konsum-Pleitier Gerharter erließ er 730.000 Euro Schulden. Elsners Anwalt, Wolfgang Schubert, reichte "Strafanzeige gegen die Verräter des Amtsgeheimnisses" ein.

Die Liste der Vorwürfe gegen Ex-BAWAG-General Helmut Elsner wird immer länger. Bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit der BAWAG-Affäre sind jetzt weitere dubiose Geschäfte des früheren Bankchefs aufgetaucht, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Gerhard Jarosch bestätigt:

So dürfte Elsner seinem damaligen Freund, Ex-Konsum-Chef Hermann Gerharter, auf unfassbare Art gefällig gewesen sein. Denn Gerharter hatte bei der BAWAG 600.000 Euro aufgenommen, um in seinem Strafverfahren nach der Konsum-Pleite Anwälte und Gerichtsgebühren zu bezahlen.

Laut Justiz hat Elsner im Jahr 2003 seinem Spezl das Geld in einem Plastiksackerl übergeben. Danach gab er Anweisung, den Kredit als uneinbringlich abzuschreiben. Als kleines Dankeschön brachte Gerharter das Sackerl gefüllt mit Bonboniere zurück. Merci, dass es dich gibt.

Anwalt dementiert
Elsners Anwalt, Wolfgang Schubert, dementiert. Gegen diese Behauptung werde man gerichtlich vorgehen. Gleichzeitig beklagte sich der Rechtsanwalt über einen "unerträglichen Bruch des Amtsgeheimnisses" durch Justiz-Organe.

Am 22. Dezember 2006 sei daher "bei der Staatsanwaltschaft Linz und beim Justizministerium Strafanzeige gegen die Verräter des Amtsgeheimnisses sowie eine weitere Beschwerde wegen Verletzung der Unschuldsvermutung beim Unabhängigen Verwaltungssenat Wien eingebracht" worden. "Die unrichtige Behauptung einer angeblichen Übergabe von Geld an Hermann Gerharter wird gleicher Maßen gerichtlich verfolgt", so Schubert in dem Schreiben.

130.000 Euro-Minus
Unglaublich auch ein weiteres Geschenk, das Elsners lockeren Umgang mit Kundengeld belegt: Ein Minus von auf dem Konto seines Kumpans ließ der BAWAG-General einfach streichen.

Konsequenzen
Gerharter ist von der Staatsanwaltschaft bereits zu den Vorwürfen befragt worden. Sprecher Jarosch: "Er muss mit Konsequenzen rechnen.“ Das muss Gönner Elsner bald auch. Seit er nach Tobsuchtsanfällen aus der Klink "La Timone“ flog, glaubt ihm niemand mehr seine Herzerkrankung.

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