Geld

Finanzloch bei der Unfall-Versicherung

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Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherung) schreibt rote Zahlen. Laut ORF-Radio weist die AUVA für 2005 ein Minus von 104 Mio. Euro aus.

"Ich fühle mich vom Hauptverband derzeit nicht vertreten, wenn es so weitergeht überlege ich, auszutreten", sagte AUVA-Obmann Helmut Klomfar. Die Abschöpfung von 100 Millionen Euro zugunsten der Krankekassen im Jahr 2005 habe nur teilweise zu den negativen Zahlen beigetragen. Die eigentlichen Ursachen lägen woanders, meinte Klomfar.

Pauschalbetrag sorgt für hohe Zahlungen
Zum einen sei die AUVA zur Zahlung eines jährlichen sogenannten "Pauschbetrages" für die Aufwendungen der Krankenkassen für die Behandlung von Arbeitsunfallopfern verpflichtet. Die AUVA zahle aber hier weit mehr Geld an die Kassen, als diese tatsächlich für Arbeitsunfälle aufwenden würden, betont der Obmann. Außerdem sei der Kostenersatz durch die Krankenversicherungsträger für Nichtarbeitsunfälle in eigenen Unfallkrankenhäusern zu gering.

2008: Minus von 43,2 Millionen Euro
Klomfar befürchtet im Jahr 2008 ein Defizit von 43,2 Mio Euro. Damit könnten die gesetzlich notwendigen Rücklagen zum ersten Mal nicht gedeckt werden. Schuld an der Misere seien die "ungerechten Rahmenbedingungen" sagt Klomfar. Er fordert vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger, sich bei der zukünftigen Regierung für Kostenwahrheit einzusetzen.

AUVA will Einzelfallabrechnung
Konkret will die AUVA das System des Pauschbetrages für Arbeitsunfälle in fremden Krankenhäusern durch eine Einzelfallabrechnung ab dem ersten Tage einer Spitalsbehandlung ersetzt sehen. Zum Zweiten fordert die AUVA eine Erhöhung des Kostenersatzes für die Behandlung von Nicht-Arbeitsunfällen in ihren UKHs.

Die AUVA habe den Hauptverband der Sozialversicherungsträger schon seit 2004 mit den Forderungen nach Kostenwahrheit konfrontiert. Trotz Briefwechsels zwischen Klomfar und dem Vorstandsvorsitzenden des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Erich Laminger, habe sich in dieser Richtung aber nichts getan.

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