Geld

Gericom wird asiatisch

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Die Firma, deren Laptops auch Hofer vertreibt, soll sich nur noch auf Postengeschäfte und Online-Handel konzentrieren.

Der oberösterreichische Sanierer Anton Stumpf, bekannt geworden zuletzt durch die Übernahme der Holland Blumen Märkte, hat den Deal eingefädelt: In den vergangenen Monaten arbeitete er an der Redimen­sionierung des Linzer Computerherstellers Gericom und suchte gleichzeitig einen Käufer. Jetzt hat er einen neuen Eigentümer für die Firma, deren Notebooks auch über Diskontketten wie Hofer vertrieben werden, gefunden: Der börsenotierte taiwanesische Branchenkollege Quanmax steigt ein.

Für den Firmengründer Hermann Oberlehner geht damit endgültig das wohl spektakulärste Kapitel seines Unternehmerlebens zu Ende. Oberlehner war einer der rot-weiß-roten Aufsteiger des Internet-Booms gewesen, per Börsengang über Nacht schwer reich geworden und hinterher mit extravaganten Management-Methoden und schnellen Autos aufgefallen.

Marktzugänge in Europa
Oberlehner gibt nun die Gericom-Führung ab und wechselt laut einer ad-hoc-Mitteilung in die Chefetage der Muttergesellschaft Quanmax in Asien. Demnach soll er dort für gezielte Firmenkäufe im Consumer-Electronic-Bereich verantwortlich zeichnen.

Quanmax erhofft sich durch die Übernahme der Austro-Firma bessere Marktzugänge in Europa. Gericom soll sich in Zukunft „auf großvolumige Postengeschäfte und den Online-Direktverkauf“ konzentrieren.

Zuletzt kämpfte Gericom mit Problemen. Das Unternehmen halbierte den Umsatz 2007 auf 27,6 Millionen Euro, nach 63,69 im Jahr davor. An der Frankfurter Börse notierte Gericom zuletzt bei 0,80 Euro.

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