Bei dem Versuchsprojekt in Straßburg sind die Daten der Kreditkarte in der SIM-Karte des Mobiltelefons enthalten.
Zum ersten Mal weltweit wird in Straßburg versuchsweise die Möglichkeit angeboten, mit dem Handy anstatt mit der Kreditkarte die Einkäufe zu zahlen. Das von der Bank Credit Mutuel-CIC gemeinsam mit dem Mobilfunkbetreiber NRJ Mobile angebotene System beruht auf dem Prinzip, dass die Daten der Kreditkarte in der SIM-Karte des Handys enthalten sind. Das Handy wird wie eine Kreditkarte in ein eigenes Gerät eingelegt, mit dem zahlreiche Geschäfte in der elsässischen Metropole ausgestattet wurden, und der Kunde gibt auf seinem Mobilfunk den Geheimcode ein.
"Zahlungsmittel der Zukunft"
Das Versuchsprojekt wurde
in Zusammenarbeit mit MasterCard und dem Elektronikausstatter Sagem
gestartet und betrifft nach den Angaben zunächst 160 Kunden des Credit
Mutuel und des Betreibers NRJ Mobile. Mit den nötigen Terminals wurden rund
50 Kaufleute im Zentrum von Straßburg ausgestattet. In zwei Monaten wurden
bereits 500 Transaktionen für einen Durchschnittswert von zwölf Euro
verzeichnet. "Es ist eine Weltpremiere, und ich bin sicher, dass das Handy
das Zahlungsmittel der Zukunft ist", betonte Bernard Sadoun, Sprecher des
Crédit Mutuel für Mittel- und Osteuropa.
Künftig mehr Funktionen
"Technisch gesehen funktioniert
das System wie vorgesehen", erfreute sich Sadoun und fügte hinzu: "Nächstes
Jahr werden wir auf eine größere Skala übergehen, indem wir den
Anwendungsbereich geographisch ausdehnen und Synergien mit weiteren Banken
und weiteren Mobilfunkbetreibern schließen." Geplant ist nach den Angaben
weiter, noch weitere Zahlungsfunktionen in das Handy aufzunehmen, etwa die
Abo-Karten für die öffentlichen Verkehrsmittel in Metropolen wie Paris,
Marseille, Lyon oder Straßburg. "Letztendlich möchten wir aus dem Handy das
Schweizer Messer des modernen Menschen machen", betonte Bernard Sadoun.