Somavia wirft der Politik vor, diese hätte sich bisher nicht genügend um die menschlichen und sozialen Folgen dieser Entwicklung gekümmert.
Die Krise auf den Arbeitsmärkten in Folge des globalen Wirtschaftseinbruchs könnte nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) noch bis zu acht Jahre dauern. ILO-Generaldirektor Juan Somavia sagte am Mittwoch in Genf, Politiker in aller Welt hätten sich bisher nicht genügend um die menschlichen und sozialen Folgen dieser Entwicklung gekümmert.
Abschwung
Somavia erläuterte, dass bis zum Jahr 2015 rund 300
Millionen neue Arbeitsplätze gebraucht würden, nur um alle bis dahin
zusätzlich zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte zu versorgen. Zwar gebe es
Anzeichen dafür, dass der globale Wirtschaftsabschwung sich allmählich
verlangsame, aber die Wirtschaftsbedingungen seien immer noch schwach und
die meisten Analysten sagten eine nur langsame Erholung voraus. "All dies
zusammen bedeutet, dass die Welt einer Arbeits- und Sozialkrise von sechs
bis acht Jahren Dauer gegenübersteht", sagte Somavia bei der Eröffnung der
jährlichen Konferenz der UN-Arbeitsagentur.